10. April 2021
Schwarzenbek

Wenn Corona zur Last für Familien wird

Petra Michalski gibt Tipps per Podcast und Video

Petra Michalski ist seit zwölf Jahren Gleichstellungsbeauftragte. Corona stellt sie vor neue Herausforderungen. Deshalb bringt sie wichtige Themen jetzt per Podcast an die Frau Foto: Huhndorf

Petra Michalski ist seit zwölf Jahren Gleichstellungsbeauftragte. Corona stellt sie vor neue Herausforderungen. Deshalb bringt sie wichtige Themen jetzt per Podcast an die Frau Foto: Huhndorf

SCHWARZENBEK Sprechstunden, Veranstaltungen und persönliche Kontakte gibt es seit einem Jahr kaum noch. Auch Schwarzenbeks Gleichstellungsbeauftragte ist viel im Homeoffice, dabei nehmen die Probleme von Frauen in der Pandemie zu.

Deshalb hat Petra Michalski die Zeit genutzt, um eine Sprecherausbildung zu machen und bei sich zu Hause in der weiteren Umgebung von Schwarzenbek ein Tonstudio einzurichten. „Wenn die Frauen nicht zu mir kommen können und ich keine Veranstaltungen ausrichten kann, kommuniziere ich meine Themen eben als Podcast über das Internet“, sagt Michalski.

Die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten, die seit zwölf Jahren in der Europastadt im Amt ist, ist aktuell wichtiger als je zuvor. „Häusliche Gewalt nimmt durch Homeoffice, Kurzarbeit und Homeschooling zu. Konflikte, die latent schon da waren, fokussieren sich jetzt“, sagt Michalski: „Die Corona-Beschränkungen sind ein Brennglas für familiäre Probleme.“

Um darauf zu reagieren, hat Petra Michalski im März eine erste Podcastfolge zum Thema Frauenberatung aufgenommen und ins Netz gestellt (https://bonne-chance-chancengleichheit.podigee.io). 35 Minuten lang spricht sie mit den Mitarbeiterinnen des Vereins Frauen helfen Frauen über Hilfsangebote, wie beispielsweise Beratung bei häuslicher Gewalt oder die Möglichkeit, im Schwarzenbeker Frauenhaus Zuflucht zu finden.

Um Problemlösungen auf digitalem Weg anzubieten, hat Michalski auch zusammen mit Patricia Fasheh, der Leiterin der Stadtbücherei, ein Video zum Thema „Mental Load“ (psychische Belastung) aufgenommen. „Bei diesem Verfahren geht es darum, Aufgaben auf mehrere Schultern in der Familie zu verteilen, damit nicht alles an der Frau hängenbleibt“, erläutert die Gleichstellungsbeauftragte. Dabei gehe es nicht nur um große Themen, sondern auch Kleinigkeiten, wer beispielsweise den Tisch deckt oder mit dem Hund vor die Tür geht.

„Es ist wichtig, die Themen zu benennen und darüber zu reden. Sonst besteht die Gefahr, dass immer mehr Aufgaben in der jetzigen Situation durch Corona auf die Frau verlagert werden und sie damit überfordert wird“, so Petra Michalski. Das Video mit dem Titel „Wenn der Kopf schwirrt“ wurde zum Weltfrauentag ins Netz gestellt und ist auf Youtube zu sehen.

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