15. Januar 2022
Schwarzenbek

Feuerwehren setzen auf Hilfe aus der Luft

Eine Drohnengruppe unterstützt die Retter

Die Matrice 300 RTK gilt als Flaggschiff unter den Einsatzdrohnen Foto: Kreis Herzogtum Lauenburg

Die Matrice 300 RTK gilt als Flaggschiff unter den Einsatzdrohnen Foto: Kreis Herzogtum Lauenburg

SCHWARZENBEK Nicht nur an Land und auf dem Wasser sind Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Kreis Herzogtum Lauenburg jetzt einsatzbereit, sondern auch in der Luft: Zur Unterstützung der Technischen Einsatzleitung (TEL) des Katastrophenschutzes des Kreises wurde die Taktische Einheit Drohne (TE-D) aufgebaut.

„Wir sind nach intensiver Ausbildung bereits vor dem gesetzten Starttermin einsatzbereit“, berichtet Thorsten Bettin. Der frühere Schwarzenbeker Feuerwehrchef leitet die Drohneneinheit, der neben Feuerwehrleuten auch Mitglieder der Hilfsorganisationen angehören.

Der Kreis hat für rund 50.000 Euro die nötige Ausrüstung beschafft. Als Fluggeräte kommen zwei Multicopter der Firma DJI zum Einsatz: eine kleine und schnelle Mavic 2 Enterprise Advanced und eine leistungsstarke Matrice 300 RTK. „Die Matrice kann mit einigen Anbaugeräten wie Wärmebildkamera, Scheinwerfer oder Lautsprecher ausgestattet werden. Mit der Mavic können wir sogar in Gebäuden fliegen“, sagt Thorsten Bettin.

„Die neue Drohnengruppe wird uns bei der Lagebeurteilung und anderen Aufgaben künftig sicher sehr hilfreich sein. Man muss einfach die moderne Technik für sich nutzen“, erklärt Sascha Manske. Der Möllner Feuerwehrmann leitet die Technische Einsatzleitung, die kreisweit bei größeren Einsätzen ausrückt. Aus der Luft können die Einsatzkräfte der TE-D die Aufnahmen ihrer Drohnen direkt in den Einsatzleitwagen auf einen Monitor übertragen. Manske: „So hat die Einsatzleitung einen optimalen Blick auf das Geschehen, vor allem, wenn das Objekt einmal weitläufiger ist.“ Auch Brandnester können so mit der Wärmebildkamera leichter aufgespürt werden.

Auch bei schweren Unfällen sollen die Drohnen zum Einsatz kommen. „Dabei kommt die Wärmebildkamera zum Einsatz, die Temperaturunterschiede im überflogenen Gelände erkennt“, sagt Bettin. In solchen Fällen gilt es, in der Bildauswertung auffällige Stellen zu beurteilen und gegebenenfalls zu überprüfen.

Zunächst ist die TE-D des Kreises in zwei Gruppen für den Norden und den Süden im Herzogtum organisiert. Jeweils sechs Einsatzkräfte mit den entsprechenden Fluglizenzen sind pro Gruppe aktiv.

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