SCHWARZENBEK/KOLLOW Borkenkäfer haben einen knapp zwei Hektar großen Fichtenwald im 80 Hektar großen Revier Hamwarde in der Nähe des Kollower Genesungsheims im sehr heißen Sommer 2019 fast komplett zum Absterben gebracht.
Da bisher nur sehr wenig natürliche Verjüngung für einen neuen, klimastabilen Wald dort wuchs, drohte die Fläche zu vergrasen und mit Brombeere zu überwuchern – eine Situation, die gerade viele Waldbesitzer in Deutschland nach drei Dürresommern trifft.
„Nicht alle zerstörten Wälder können wieder aufgeforstet werden, denn die Pflanzungen kosten viel Geld“, sagt Elisabeth Poppe (21), Auszubildende von DHL Freight in Hamburg. Das Unternehmen unterstützt mit seinem Klimaschutzprogramm „Go Green“ die nachhaltige Entwicklung in regionalen Wäldern. Dabei fließt nicht nur Geld, sondern die Mitarbeiter helfen bei der Aufforstung auch tatkräftig mit.
Stileichen, Roterlen und Wildobstbäume
So auch vergangene Woche: 30 DHL-Freight-Mitarbeiter aus Hamburg-Wilhelmsburg pflanzten gemeinsam mit den Auszubildenden der Kreisforste bei Schwarzenbek einen neuen Wald mit 1500 Bäumen. „Ziel ist ein vielfältiger, klimastabiler und produktiver Waldbestand in den Kreisforsten“, erläutert Kreissprecher Tobias Frohnert. Der neue Wald wird auf dem wechselfeuchten Standort überwiegend aus wärmeliebenden Stieleichen bestehen, aber in den Senken und tieferen Lagen auch zu einem großen Anteil aus Roterlen, die angrenzend an die Fläche dort bereits wachsen.
Außerdem werden der Wildapfel und anderes Wildobst an den Wegrändern beigemischt, die im Frühjahr nicht nur blühen und zum Beispiel eine wertvolle Bienenweide sind, sondern in nachfolgenden Generationen auch als ein besonderes Möbelholz geerntet werden können. „So kann ein Mischwald entstehen, der viele Arten anzieht, ihnen im Klimawandel einen Lebensraum bietet und für viele Generationen nachhaltig einen klimafreundlichen Rohstoff zur Verfügung stellt“, erläutert der Kreissprecher.
„Unser Ziel ist es, die Menschen zu begeistern und ihnen einen intensiven Eindruck vom Wald zu vermitteln – das ist mehr als einfach nur Waldbaden, sondern das ist richtiges Eintauchen“, erklärt Revierförster André Guiard. Der Kreis ist mit gut 17.000 Hektar Waldfläche der größte Forsteigentümer in Schleswig-Holstein. Die Umwandlung in einen Mischwald schreitet weiter voran.