SCHNELSEN „Wir haben dieses Jahr deutlich weniger Grasfrösche als im vergangenen Jahr gefunden“, meldet Irm Hermans, langjähriges Mitglied beim Nabu Eimsbüttel.
Im Niendorfer Gehege seien es anstelle von 121 (2022) nur 35 gewesen. Die Zahl der wandernden Erdkröten sei hier dagegen halbwegs stabil gewesen: Die Helfer/-innen fanden 892 Tiere in diesem und 890 im vergangenen Jahr. Trotz der Unterstützung auch durch weitere, neue Freiwillige kamen in diesem Jahr wieder viele Kröten ums Leben: „Leider sind trotz der intensiven Abendkontrollen durch sehr engagierte Unterstützer viele Tiere, besonders an der Vogt-Kölln-Straße, überfahren worden. Zahlen kann ich da nicht nennen, weil die Leichen immer sehr schnell von anderen Tieren gefressen werden“, sagt Irm Hermans.
Am Bönningstedter Weg gab es womöglich einen kleinen Zuwachs: Dort wandern ausschließlich Erdkröten, weil es dort kein geeignetes Ablaichgewässer für Frösche gibt. „Dort konnten wir 295 Tiere mehr als in 2022 sicher zum Wasser bringen. Statt 2114 Kröten waren es in diesem Jahr insgesamt 2409. Ob das ein realer Zuwachs ist, können wir aber nicht mit Sicherheit sagen“, so Hermans.
Krötenzäune aufgestellt
In den vergangenen Wochen hatte die Gruppe um die engagierte Naturschützerin wieder Krötenzäune im Niendorfer Gehege und im Bönningstedter Weg in Schnelsen aufgestellt, um möglichst viele Frösche und Kröten vorm Überfahren zu retten. An diesen Stellen müssen die Amphibien eine Straße überqueren, um in ihre Laichgewässer zu gelangen.
Dabei können die Kröten nicht nur überfahren werden, sondern sterben auch an zu schnell vorbeifahrenden Fahrzeugen. Durch zu hohe Geschwindigkeiten wird ein hoher Luftdruck erzeugt, der bei Fröschen, Kröten und Molchen dafür sorgt, dass die inneren Organe platzen oder durch den Mund nach außen gestülpt werden. Langsames Fahren, nicht über 30 Stundenkilometer die Stunde, kann die Amphibien vor diesem Tod bewahren. Über vorsichtige Autofahrer/-innen und weitere Mitstreiter/-innen beim Kröten-Retten freuen sich Irm Hermans und der NABU-Eimsbüttel auch im nächsten Winter wieder.
