SCHNELSEN Geregelt, aber für alle nicht besonders klar: Die Verkehrsführung an der Kreuzung Wendlohstraße /Friedrich-Ebert-Straße
„Wenn man als Radfahrer von der Wendlohstraße Richtung Frohmestraße fahren möchte, endet hinter der Kreuzung nicht nur der Fahrradweg plötzlich mitten auf der Straße, nein, die Fahrbahn wird mitten in der Kurve auch noch enger… man muss sich als Radfahrer in den fließenden Verkehr einpendeln. Wie kann das sein?“ fragt sich André Schumacher. Der Schnelsener fühlt sich an dieser Stelle als Radfahrer aber auch als Autofahrer oft sehr unsicher.
„Der Einfädelungsstreifen ist hier viel zu kurz“ bestätigt Bernd Reipschläger, Sprecher des ADFC, Bezirksgruppe Eimsbüttel. „An dieser Stelle ist der Autofahrer mit seinen Autofahrerkollegen beschäftigt und nicht mit dem Fahrradfahrer, der von rechts kommt.“
Auf der anderen Seite der Kreuzung das gleiche: Jeder, der diese Strecke schon mit dem Fahrrad (oder Auto) genutzt hat, kennt die Situation, denn die Verkehrsregelung wurde in den vergangenen Jahren mehrfach geändert. Aktuell – und das bleibt vermutlich der letzte Stand der Dinge – teilen sich Radfahrer auf der Wendlohstraße entweder den Gehweg mit Fußgängern (sie sind an diesem Abschnitt auf dem Bürgersteig geduldet). Oder sie nutzen die Straße.
„Die Kreuzung ist für die Veloroute 14 wahrscheinlich schon fertig ausgebaut“, sagt Reipschläger. Auf der Seite Wendlohstraße wurde eine sehr kurze Fahrradspur eingerichtet, „Stummelradstreifen“ nennt das Reipschläger. „Der Radweg müsste schon vorher beginnen, damit man im Rückspiegel des Autofahrers zu sehen ist.
Dafür ist der zu kurz, egal ob Pkw oder Lkw“, so der Experte. Außerdem sei die vorgezogene Haltelinie für Radfahrer viel zu dicht an der der Autofahrer. Sie müsste viel weiter entfernt liegen, damit die Radfahrer gesehen werden.
Gleich drei Ampeln regeln hier die Straßenüberquerung für Fahrräder.
Wer von der Friedrich-Ebert-Straße von stadteinwärts kommend nach links in die Frohmestraße abbiegen will, nutzt die neue Radfahrer-Ampel. Diese steht nur anderthalb Meter hinter der Ampel für die Autofahrer.
Diese gilt aber auch für Radfahrer, die von der Wendlohstraße kommend geradeaus in den Frohmestraße wollen. „Wer absteigt und schiebt, kann sich nach der Fußgängerampel richten“, so der Experte. Und der Verkehrsteilnehmer wundert sich. Auch für Autofahrer ist die Situation nicht einfach: Kurven, Verengungen, Bäume, die die Sicht auf manche Verkehrszeichen erschweren, behindern das Fahren.
Baulich was machen
Zuständig für die Planung dieser Strecken ist übrigens der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG). Der ADFC wird bei der Planung der Behörde nicht nach seiner Einschätzung gefragt; Experte Reipschläger hat dennoch einen Vorschlag für diese Ecke: „Dass man
vielleicht baulich etwas macht, auf das der Autofahrer aufpassen muss, damit er nicht dagegen- oder darüberfährt. Er (oder sie) muss merken ‚hier muss ich aufpassen!‘“
