4. Juni 2022
Schnelsen

Reetdachhaus in Schnelsen verfällt

Ruine ist nicht denkmalgeschützt

Seit Anfang Mai sind auch die Planen, die vermutlich das Dach schützen sollten, durch den Sturm zerfetzt worden Foto: Corinna Chateaubourg

SCHNELSEN An der Holsteiner Chaussee 424
steht ein Reetdachhaus, das zusehends verfällt.

Machte es bis vor Kurzem noch den Anschein, dass der Besitzer oder die Besitzerin versucht das Haus, beziehungsweise das Dach, mittels Plastikplanen vor weiterem Verfall zu bewahren, sieht es seit einigen Wochen nicht mehr danach aus: „Mit großer Bestürzung habe ich gesehen, dass die Plane, die – leider schon seit Jahren! – über das defekte Strohdach gespannt war, jetzt völlig zerfetzt ist, so dass schon der nächste Regenguss ganz großen weiteren Schaden anrichten wird und das Haus somit dem noch rascheren Verfall preisgegeben ist“, meldet die Schnelsenerin Andrea Rosenberg. Es müsse doch jemanden geben, der für die Pflege dieses Denkmals zuständig sei, vermutet sie. Dazu Marianne Kurzer, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Behörde für Kultur und Medien: „Es handelt sich bei der Holsteiner Chaussee 424 um kein Denkmal.“

Öffentliche Sicherheit nicht gefährden

Da Haus und Grundstück abgezäunt und mit „Betreten verboten“-Schildern versehen wurden, handele es sich hier nicht um eine „drohende Gefahr“ und somit um eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, erklärt Kay Becker, Sprecher des Bezirksamts Eimsbüttel. Es könne zwar von einem Missstand ausgegangen werden, ob ein Verfahren zur Herstellung ordnungsgemäßer Zustände eröffnet werden sollte, werde derzeit geprüft.

Entscheidend für eine Überprüfung ist das folgende Gesetz: „Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit und die natürliche Lebensgrundlage nicht gefährdet werden. Die Anlagen müssen ihrem Zweck entsprechend ohne Missstände zu benutzen sein.“ (§ 3 HBauO)

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