30. April 2022
Schnelsen

Nie vergessen, weil es wachsam macht

Gedenkfeier für Kinder vom Bullenhuser Damm

Schüler/-innen legen Blumen und Steine zum Gedenken an die Kinder vom Bullenhuser Damm an der Klagemauer ab Foto: cc

SCHNELSEN „Liebe Kinder, wie gut, dass ihr hier seid! Ihr Kinder habt Mut, wenn ihr die Namen aussprecht, den wir Erwachsenen manchmal nicht haben.“

Mit diesen Worten begrüßt Marion Voigtländer, Gemeindepädagogin der Kirchengemeinde Schnelsen, die Grundschulkinder, die am vergangenen Mittwoch zur Gedenkfeier am Roman-Zeller-Platz in Burgwedel gekommen sind. Auch Pastor Hago Michaelis betont: „Das Erinnern ist wichtig. Es macht uns wachsam.“ Am 20. April 1945 waren in der Schule am Bullenhuser Damm in Rothenburgsort zwanzig jüdische Kinder von den Nationalsozialisten ermordet worden. Gemeinsam mit den vierten Klassen der Schulen Anna-Susanna-Stieg und Rönnkamp und den Hinterbliebenen der Opfer wird die Erinnerung und das Andenken aufrechterhalten.

In kleinen Gruppen treten die Kinder nach vorn. An der provisorisch errichteten Klagewand grüßen sie je
eins der ermordeten Kinder mit sehr persönlichen Worten und hängen ihre selbst gebastelten Bilder an die Wand.

„Ich wünschte, Du wärest in dieser Zeit geboren und wir könnten
Freunde und zusammen fröhlich sein“, sagt eine Schülerin, die Ruchla Zylberberg grüßt. Nach dem Mädchen, das nur acht Jahre alt wurde, sind die Zylberbergstraße und der Zylberbergstieg benannt. Auch nach fast allen anderen Kindern sind im Neubaugebiet Burgwedel Straßen, ein Platz oder Einrichtungen benannt.

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