26. März 2022
Schnelsen

Kein WC auf dem Deckel?

Zeitnahe Toilettenlösung für Schnelsens neuen Park gefordert

Ein öffentliches WC wird es nach aktuellem Stand nicht auf dem Schnelsen-Deckel geben Foto: kh

SCHNELSEN Nur noch wenige Monate, bis der Schnelsener Deckelpark fertiggestellt ist und als grüne Oase von den Bewohner/-innen im Stadtteil genutzt werden kann. Bislang nicht eingeplant ist jedoch eine öffentliche Toilette. Was bislang versäumt wurde, versucht die Lokalpolitik nun noch kurzfristig anzuschieben.

„Um zu verhindern, dass dringende Bedürfnisse der Menschen in der Vegetation erledigt werden, sollte ein Angebot für öffentliche Toiletten im Umfeld geschaffen werden“, meint der Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion Rüdiger Kuhn.

„Die beste Lösung wäre ein Café oder eine Verkaufsfläche auf dem Quartiersplatz inklusive WC“, schlägt Koorosh Armi, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender vor. Sofern eine zeitnahe Umsetzung nicht möglich ist, sprechen sich beide Fraktionen dafür aus, temporär eine mobile Toilettenanlage – nicht zu verwechseln mit einem „Dixi-Klo“ – aufzustellen.

„Grundsätzlich ist es in Hamburg so, dass Grünanlagen ohne öffentliche Toiletten (und Beleuchtung) geplant werden“, weist Cornelia Rosenberg, Sprecherin beim Bezirksamt Eimsbüttel, darauf hin, dass es keinen Auftrag zur Einrichtung von Toiletten gegeben habe und es sich daher auch nicht um ein Versäumnis handele.
Dennoch sei der Wunsch nach einem WC auf dem Deckelpark völlig nachvollziehbar.

Infrastruktur vorhanden

Aufgrund eines im Regionalausschuss beschlossenen Antrags von CDU und SPD ist das Bezirksamt jetzt am Zuge, gemeinsam mit der Umweltbehörde und der Stadtreinigung zu prüfen, ob eine Realisierung möglich ist. „Grundsätzlich wäre die Infrastruktur mit den Versorgungsanschlüssen dafür vorhanden“, so Rosenberg weiter. Parallel prüfe man, ob auch im Zuge der Neubauvorhaben an der Wählingsallee dort eine öffentliche Toilette eingerichtet werden kann. Mittel aus der Hamburger „Toilettenoffensive“ (das Wochenblatt berichtete) seien für die Finanzierung nach aktuellem Stand nicht vorgesehen.

„Man mag es kaum glauben, aber als Kommunalpolitiker müssen wir dicke Bretter bohren, um öffentliche Toiletten zu erhalten“, beschreibt Armi den Aufwand, der dahintersteht, damit eigentlich selbstverständliche Toiletten in der Parkanlage installiert werden.

 

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