NIENDORF Gleich zwei Jubiläen feiert Ingelor Schmidt in diesem Jahr. Am 21. August wird die Niendorferin, die sowohl das Niendorfer Wochenblatt als eigenständige Partnerin des Hamburger Wochenblattes aus der Taufe hob und den Geschichtsverein Forum Kollau mitbegründete, ihren 80. Geburtstag.
Nach wie vor sind die Stadtteil-, Zeit- und Weltgeschichte ihre Leidenschaft: „Ich bin seit 1973, also 50 Jahre, in den Stadtteilen zugange“, erzählt Ingelor Schmidt. Damals testete sie, ob sich das monatliche Anzeigenblatt „Niendorfer Anzeiger und Nachrichten“, das von der späteren Tagesthemen-Moderatorin Ulrike Wolf und ihrem Mann Stephan gegründet wurde, auch in Lokstedt und Schnelsen etablieren ließ. „Wie es dann zum Wochenblatt wurde ist eine Verlagsgeschichte für sich, die ich hoffentlich einmal aufschreiben kann“, deutet Ingelor Schmidt ein weiteres Projekt an. Stillstand ist nichts für die Unternehmerin, die 1977 zunächst als Einfrau-Verlag das Niendorfer Wochenblatt gründete. Als sie sich 2006 langsam in den Ruhestand verabschiedete, hinterließ sie ein beliebtes Nachrichtenmedium für die Satdtteile mit einem dynamischen Redaktions-Team.
Nun konnte Ingelor Schmidt sich einem weiteren Projekt widmen. 2011 konnte der Geschichtsverein Forum Kollau, der mit zahlreichen Publikationen und Veranstaltungen eine feste Größe in den Stadtteilen geworden ist, sein Entstehen feiern. Hier will sie zukünftig kürzer treten: „Natürlich werde ich beim Forum Kollau auch als aktives Mitglied noch mitmachen – irgendwie ist man ja mittlerweile auch ein Zeitzeuge geworden!“ Nun freut sie sich auf Zeit zum Aufräumen und den Start der neuen Vorlesungszeit an der Universität Hamburg: „Ich gehe weiter zur Uni und hoffe auf weitere gute Vorlesungen der Zeitgeschichte und auch Klassischen Archäologie solange der Kopf mitmacht.“ Den Wandel in der Medienwelt beobachtet die ehemalige Verlegerin sehr genau: „Ich hoffe sehr, dass es mit einer guten lokalen Presse, in welcher Form auch immer, weitergeht. Hamburg besteht schließlich nicht nur aus Hafen, Alster, Shoppen und Elbphilharmonie. Man braucht doch die Vernetzungen im Alltag, dort wo man wohnt! Und ein bisschen historische Kenntnis hilft enorm, sich da zuhause zu fühlen. Erst recht in diesen Zeiten der Veränderungen!“