3. März 2023
Niendorf

„Wir sind gesprächsbereit“

St. Paulis PLäne und die Folgen des Sportstätten-Ringtausches

Sportplätze

So sieht die Planung des Sportstätten-Ringtausches momentan aus Grafik: BA Eimsbüttel

NIENDORF Wenn der FC St. Pauli sein Trainingsgelände an der Kollaustraße (Langenhorst) künftig deutlich erweitert, hat das weitreichende Konsequenzen für mehrere Sportvereine. Im Stadtplanungsausschuss am vergangenen Dienstag kamen Vertreter der betroffenen Vereine zu Wort, um ihre Wünsche und Bedenken zum geplanten Sportstätten-Ringtausch zu äußern.

„Wir sind Eimsbütteler Sportler und wollen es auch bleiben“, brachte es Sven Huhnholz, 1. Vorsitzender des Baseballclubs Hamburg Stealers, auf den Punkt. Gemeinsam mit den ETV Hamburg Knights teilt sich der Verein, der in der 1. Bundesliga spielt, derzeit das Baseballfeld am Langenhorst. Geplant ist nun ein Umzug an die Vogt-Kölln-Straße.

„Grundsätzlich sind wir gesprächsbereit“, so Huhnholz: „Dafür müssen wir am neuen Standort aber echte Entwicklungschancen für uns sehen.“ Die seien bislang jedoch nicht (ausreichend) berücksichtigt worden. Konkret bezieht er sich unter anderem auf ein dringend benötigtes zweites Spielfeld, das jedoch bislang nicht vorgesehen ist. „Die aktuelle Planung können wir nicht einfach hinnehmen“, betonte auch Frank Fechner von den Hamburg Knights: „Wir wollen mitarbeiten, aber wir wollen an einer guten Lösung mitarbeiten.“

Bedürfnisse der Vereine kollidieren

Die Bedürfnisse der Stealers und der Knights kollidieren mit denen des TSV Stellingen und SV West-Eimsbüttel: Letzteren Vereinen wurde ein dritter Sportplatz an der Vogt-Kölln-Straße bereits zugesagt, durch die künftige Baseball-Nutzung wäre dieser aber nicht realisierbar. „Wir wollen, dass der Bezirk seine Zusagen einhält“, so Kai Wacker, 1. Vorsitzender vom TSV Stellingen.

Zu Wort kamen auch Vertreter des FC St. Pauli, die ebenfalls ihre Gründe und die Notwendigkeit für ihre Erweiterungspläne darlegten. „Der bisherige Status Quo mit drei Standorten erfüllt künftig nicht mehr die Bedingungen, die wir für eine Lizenzierung des DFL brauchen“, so Pauli-Sprecher Patrick Gensing. Eine Veränderung sei also zwingend (an höchstens zwei Standorten) notwendig. In dem Zusammenhang sei der Wunsch nach nur einem zentralen Standort entstanden – einem Ort, an dem die Jugendspieler künftig vis-à-vis mit den Profis trainieren können.

Wie eine mögliche zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten aussieht, konnte an dem Abend nicht geklärt werden. Das Bezirksamt plant auf jeden Fall weitere Gespräche mit den Vereinen. Zudem beginnt jetzt die Öffentlichkeitsbeteiligung: Die kommunikative Begleitung diverser Formate übernimmt das Planungsbüro Superurban. Geplant sind unter anderem die Erstellung einer eigenen Webseite, Info-Folder sowie Info-Spaziergänge vor Ort. Los geht es am Dienstag, 28. März, mit einer öffentlichen Plandiskussion als „Dialog-Markt“ mit verschiedenen Themenstationen in der Anna-Warburg-Schule.

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