NIENDORF Das Interesse war groß: Vor allem kamen die Eigentümer/-innen vergangene Woche Donnerstag in die Aula der Stadtteilschule Niendorf, um am Bürgerbeteiligungsauftakt zur Bebauungsplanung im Bereich Paul-Sorge-Straße teilzunehmen.
Der allgemeine Tenor zu den Plänen fiel eher kritisch aus, es wurden zudem Bedenken zur Nachverdichtung geäußert. Nimmt mir eine hohe Bebauung das Licht im Garten? Wohin mit den Autos, wenn hier bald viel mehr Menschen wohnen? Wird es in Niendorf künftig keine Einfamilienhäuser mehr geben? Konkret bezogen sich die drängendsten Fragen des Abends auf die Pläne des Bezirksamtes, das „veraltete“ Planrecht mit B-Plänen aus den 1960er zu ändern – hierfür laufen bereits die zwei B-Plan-Verfahren „Niendorf 93“ und „Niendorf 95“.
Demnach soll an der Paul-Sorge-Straße künftig (auch) eine geschlossene Bauweise mit bis zu vier Vollgeschossen und einem Dachgeschoss möglich sein. In den Nebenstraßen sehen die aktuellen Pläne eine zwei- bis dreigeschossige Bauweise vor. „Wir schaffen damit die Voraussetzungen, eine höhere Bebauung zu ermöglichen“, betonte Fachamtsleiter Jan Philipp Stephan.
Das Bezirksamt selbst baue aber natürlich nicht: Jeder Eigentümer könne daher frei entscheiden, wie sein Grundstück künftig genutzt wird. „Die Planänderung ist kein Zwang, sondern vielmehr ein Recht und als Angebot zu verstehen.“ Es handele sich zudem um eine langfristige Entwicklung.
Anlass der Planungsänderung ist der erhöhte Wohnraumbedarf in Hamburg. Allein der Bezirk Eimsbüttel hat die Vorgabe, jährlich 1050 Wohnungen zu genehmigen.
