NIENDORF Nach zehnwöchiger Schulung erhielten 17 Frauen und ein Mann in feierlichem Rahmen in der Alten Schule ihr Zertifikat als Elternlotse.
Mit Farsi und Dari, Russisch und Ukrainisch, Türkisch, Urdu, Tigrinya, Telugu, Georgisch, Französisch und weiteren (Mutter-)Sprachen bringen die Absolvent/-innen eine große Palette an unterschiedlichen Sprachen und damit eine wichtige Voraussetzung für die Tätigkeit als Elternlotse mit. Schließlich können sie sich mit den Migranten in deren Muttersprache unterhalten und zugleich auch dolmetschen, wenn es nötig sein sollte.
Zusätzlich haben die Elternlotsen durch die intensive Schulung an 19 Vormittagen viel praktisches Wissen rund um Themen wie Behördengänge, Kita-Gutscheine, das Schulsystem, Kinderrechte und finanzielle Leistungen, mitgenommen und dabei auch einige Ansprechpartner/-innen und Institutionen im Sozialraum kennengelernt. „Die Teilnehmer/-innen hatten wirklich große Lust, etwas Neues zu lernen und waren sehr interessiert und motiviert“, freut sich Meike Becker, die das Elternlotsen-Projekt der Hamburger Kinder- und Jugendhilfe engagiert koordiniert.
Auch die Absolventen zeigen sich begeistert. „Die Schulung hat Spaß und uns alle stärker gemacht“, meint beispielsweise Assia Baburi, die durch den Wochenblatt-Aufruf auf das Projekt aufmerksam wurde: „Als Elternlotsin kann ich anderen helfen und gleichzeitig auch etwas für mich tun.“ Ihr Zertifikat nutze sie daher auch, um sich beruflich im sozialen Bereich weiterzuentwickeln. Ähnlich sieht das Manar Ilsharkawi, die Arabisch als Muttersprache spricht: „Die netten Kontakte mit den anderen Elternlotsen waren nach der langen Corona-Zeit wichtig für mich. Ich habe viel gelernt, was ich vorher nicht wusste und zudem meine Deutschkenntnisse verbessert.“
Dass die Elternlotsen selbst profitieren, ist ein wesentlicher Aspekt des Projekts, für das sie finanziell nur eine Aufwandsentschädigung erhalten. „Elternlotsen machen eine wichtige Arbeit – für andere, aber auch für sich selbst. Das ist eine tolle Grundidee und ein Paradebeispiel für Beteiligung und Integration“, so Monika Albers, Leiterin des Eimsbütteler Jugendamts: „Eimsbüttel kann stolz sein, so tolle Elternlotsen zu haben, die bald ein großer Gewinn für den Bezirk sind.“