NIENDORF Im Rahmen der Baumaßnahmen in der Niendorfer Straße sollte auch eine Sedimentationsanlage eingebaut werden, um das Oberflächenwasser gereinigt in die Kollau abzuleiten. Während die Velorouten-Arbeiten seit fast einem Jahr beendet sind, lässt die Anlage aber auf sich warten.
„Das Regenwasser von der stark befahrenen Straße fließt weiter dreckig in die Kollau und eine Änderung scheint nicht in Sicht“, äußert Anwohner Andreas Sasse sein Unverständnis: Er habe nun erfahren, dass sich die geplante Baumaßnahme im nördlichen Bereich der Bahnunterführung aufgrund der vorübergehenden Nutzung einer Kita in unmittelbarer Nähe nun um mindestens ein bis zwei Jahre nach hinten verschiebe.
Stimmt nicht, kommt die Rückmeldung vom Bezirksamt Eimsbüttel. „Wir planen, die Sedimentationsanlage so schnell wie möglich einzubauen – auch parallel und in Abstimmung mit dem Kita-Betrieb“, so Sprecher Kay Becker.
Da es sich um ein komplexes Bauvorhaben handele, die Baugrube bis zu sieben Meter tief werde, es hohe Grundwasserstände aufgrund der Kollau-Nähe gebe und zugleich auf (Hochspannungs-)Leitungen Rücksicht genommen werden müsse, befinde man sich derzeit noch mit Gutachtern und Leitungsträgern in Abstimmung. Der Einbau soll nach derzeitigem Stand im Herbst oder Winter erfolgen.
Zum Hintergrund
Fahrzeuge hinterlassen eine Menge Schadstoffe, wie Öle, Rußpartikel, Bremsabrieb und Mikroplastik. Mit dem Regen fließen diese Sedimente als Straßenoberflächenabfluss in der Niendorfer Straße aktuell noch ungefiltert direkt in die Kollau.
Die Sedimentationsanlage wäre momentan noch fast die einzige im Bezirk: Lediglich an der Holsteiner Chaussee gibt es eine am Brookgraben.
In Planung sind zudem Anlagen an der Kollaustraße nordöstlich der Straße Nedderfeld vor der Schillingsbek und (geplant von der Autobahn GmbH) im Zufahrtsbereich zur A23.
„Wo sie eingebaut werden müssen, ergibt sich aus einer qualitätsmäßigen Emissions- und Immissionsbetrachtung des Oberflächenwassers, das direkt in ein Gewässer eingeleitet werden soll“, erläutert Becker.
Ist der Platz vorhanden und stimmen auch die technischen Voraussetzungen, erfolgt die Realisierung in Hamburg bei Neu- oder Überplanungen von Straßenverkehrsflächen.