19. November 2022
Niendorf

Stadt greift Vereinen unter die Arme

Neun Millionen für den Sport in der Energiekrise

Sport

Zum Thema Hilfefonds für Sportvereine trafen sich Tobias Bott (stellv. Geschäftsführer NTSV, li.) und Sportausschuss-Vorsitzender Marc Schemmel vor der NTSV-Geschäftsstelle Foto: privat

NIENDORF/LOKSTEDT/SCHNELSEN Unter den hohen Energiekosten leiden auch die Hamburger Sportvereine (das Wochenblatt berichtete). Sportbehörde und Finanzbehörde haben daher jetzt gemeinsam ein Entlastungspaket in Höhe von bis zu neun Millionen Euro geschnürt, um Sportbetriebe in der Krise abzusichern.

Die Unterstützung sei wichtig und werde dringend benötigt, betont Tobias Bott, stellvertretender Geschäftsführer beim Niendorfer Turn- und Sportverein (NTSV): „Für den Betrieb unserer vereinseigenen Anlagen sind die Energiekosten extrem angestiegen.“ Als Beispiele nennt er unter anderem die fünf Tennishallen, die jetzt beheizt werden müssen, auch das Lehrschwimmbecken an der Paul-Sorge-Straße fresse eine Menge Energie. „Allein unsere Gaskosten haben sich von 2021 auf 2022 vervierfacht“, ergänzt NTSV-Geschäftsführer Mike Schreiber. Die Gasspreisdeckelung sei dabei bereits berücksichtigt.

Signal an Ehrenamtliche

Der NTSV steht damit nicht alleine dar: Zur finanziellen Entlastung und um existentielle Härten zu verhindern, können daher jetzt alle Vereine und Verbände, die eine Kostensteigerung von mindestens 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr haben, mit dem Hilfefonds bis Ende April nicht rückzahlbare Zuschüsse in Höhe von bis zu mehreren Tausend Euro beantragen. „Schon während der Corona-Pandemie wurde der Hamburger Sport von der Stadt erheblich unterstützt. Mit den Energiekostenzuschüssen versetzen wir die Vereine nun in die Lage, ihren Sportbetrieb über den Winter abzusichern“, so der SPD-Wahlkreisabgeordnete und Sportausschuss-Vorsitzende Marc Schemmel: „Das ist auch ein Signal an die vielen tausend Ehrenamtlichen in unseren Sportvereinen, dass die Vereine in dieser Krise nicht allein gelassen werden.“

Lage bleibt schwierig

Die Verantwortlichen beim NTSV freuen sich grundsätzlich über die Hilfe und hoffen zumindest auf eine gewisse Entlastung – wie hoch diese konkret ausfällt, wissen sie zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht. „Wir kommen aus einer schwierigen Coronazeit und stehen direkt vor der nächsten Hürde“, beschreibt Mike Schreiber die Lage und ist sich sicher: „Trotz der Zuschüsse wird die Energiekrise für ungewisse Zeit eine Herausforderung für uns bleiben.“

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