NIENDORF Für den Kulturbereich war die lange Zeit des Lockdowns besonders schwer. Die Corona-Pandemie hat aber auch neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet.
Zum Erfahrungsaustausch, Kennenlernen und Netzwerken trafen sich Niendorfs Akteure aus dem Kunst-, Kultur- und Bildungsbereich im „The Village“.
„Welche Bedeutung Kultur hat, ist vielen von uns erst bewusst geworden, als all die schönen Dinge plötzlich nicht mehr möglich waren“, betonte Mitkoordinatorin Elke Bremer, die die rund 25 Teilnehmenden gemeinsam mit Moderator Friedhelm Holst zur 24. Lokalen Bildungskonferenz begrüßte: „Viele Akteure haben dabei großes Durchhaltevermögen bewiesen.“
Neben den ganzen Einschränkungen hatte Corona aber auch gute Seiten, wie mehrere Teilnehmer/-innen berichteten: „Kinder haben die Bücher und das Lesen wiederentdeckt, weil sie plötzlich Zeit hatten“, meinte beispielsweise Christiane Hoffmeister vom Büchereck Niendorf Nord. Die Lehrenden der Staatlichen Jugendmusikschule (JMS) am Burgunderweg seien kreativ geworden und haben zum Beispiel in Gruppen über Zoom musiziert, so JMS-Bereichsleiter Peter Schulz. „Auch in den Schulen ist mit digitalen Formaten einiges im Kulturbereich während des Lockdowns passiert“, ergänzte Stefan Valdez Tittel, Programmleiter des Projekts TUSCH (Theater und Schule) und Lehrer an der Stadtteilschule Niendorf.
Die Kultur-Bar „The Village“ wurde sogar mitten in der Pandemiezeit gegründet. „Auch wenn der Start schwierig war, freuen wir uns jetzt über unseren lebendigen Ort, wo Kultur und Kunst in Kombination mit Gastronomie wieder unbeschwert stattfinden kann“, so Künstlerin Maiken Wetzels.
Denn dass die persönlichen Begegnungen gerade im kulturellen Miteinander nach wie vor wichtig sind und digitale Formate diese nicht ersetzen können, da waren sich die Akteure einig: In Kleingruppen wurden dann auch nicht nur Ideen zu möglichen neuen Kooperationen im Stadtteil, sondern auch direkt die Kontaktdaten ausgetauscht. „Netzwerken ist wichtig.
Dabei spielt es eine wichtige Rolle, die Ansprechpartner der verschiedenen Institutionen auch mal gesehen und mit ihnen persönlich gesprochen zu haben“, lautete beispielsweise der allgemeine Tenor in einer Gruppe.
Der Vorschlag, einmal im Jahr ein Treffen für alle Kulturschaffenden im Stadtteil anzubieten, war damit dann auch direkt beschlossene Sache.