NIENDORF Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit die Villa Mutzenbecher im Niendorfer Gehege feierlich eröffnet wurde. Aber wie werden die denkmalgerecht sanierten Räume momentan eigentlich genutzt?
„Ich höre in letzter Zeit immer mal wieder die Frage, wann denn hier endlich etwas passiert“, erzählt Dr. Kay Flothow, stellvertretender Vorsitzender vom Verein Werte erleben. „Unsere Botschaft lautet dann: Das Haus lädt ein – wer eine Idee hat, die zum Haus passt, ist willkommen.“ Der Verein selbst sei aber kein Dienstleister und führe auch keine Veranstaltungen durch. Es liege daher an jedem selbst, die Villa mit ihrer einzigartigen Lage mitten im Wald mit Leben zu füllen. Willkommen sind dabei alle Projekte aus den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung und Politik (auf der Basis der Demokratie). Das kann zum Beispiel das Konzert sein genauso wie ein Malkurs, eine Lesung oder eine Ausstellung.
Bereits einen festen Platz in den historischen Räumen hat die Kita Waldforscher gefunden, es gab zudem schon öffentliche Kunstausstellungen, außerdem wurden die Räume für Tagungen und Seminare genutzt. „Für 2023 planen wir nun, das ursprüngliche Ziel, einen außerschulischen Lernort zu schaffen, wieder mehr in den Fokus zu rücken“, betont Dr. Kay Flothow. Dabei solle in Zusammenarbeit mit der Hamburger Schulbehörde vor Ort zunächst einmal ein Konzept für nachhaltige Bildung erarbeitet werden.
Auf dem Plan für das nächste Jahr stehen zudem weiterhin einige Baumaßnahmen. Das betrifft im größeren Umfang vor allem das Dach, das neu gedeckt und gedämmt werden muss. Eine Baustelle ist auch die Energieversorgung: „Momentan heizen wir mit Gas, das kostenaufwendig zum jeweiligen Tagespreis angeliefert wird, da wir keine Gasleitungen hier im Wald haben“, erläutert der stellvertretende Vereinsvorsitzende. Eine Alternative gebe es aktuell aber nicht. „Mit immer neuen Hürden gibt es daher noch eine Menge zu tun.“ Und dafür brauche es auch finanzielle Mittel, die nicht immer ausreichend vorhanden sind. Spenden sind daher jederzeit willkommen. Auch über neue, aktive Mitglieder freut sich der Verein. Flothow: „Momentan sind wir nur sehr wenige Engagierte, die sich um alles kümmern.“
