SCHNELSEN/NIENDORF In Eimsbüttel sorgen graue Betonklötze mitten in der Landschaft, entlang von Wegen oder Kanälen, dieser Tage für Verwirrung: Scheinbar zu nichts nütze, vermuten die einen, es könne sich um Rattenfallen handeln. Andere fühlen sich von den Kästen „beobachtet“ und beim Sonntagsspaziergang oder der täglichen Joggingrunde gar „ausspioniert“.
Alles falsch, so Kay Becker, Sprecher vom Bezirksamt Eimsbüttel. Es handelt sich um Meilensteine. Hintergrund: Hamburgs Grünes Netz besteht aus zwei grünen Ringen, zahlreichen Parkanlagen und zwölf Landschaftsachsen, die strahlenförmig von der Hamburger Innenstadt in die Landschaften am Stadtrand führen. Sie orientieren sich weitgehend an naturräumlichen Gegebenheiten wie zum Beispiel Flussläufen oder am Relief. Die Landschaftsachsen bestehen aus ganz unterschiedlichen Freiraumtypen wie Parkanlagen, Grünzügen, Friedhöfen und Kleingärten.
Meilensteine
Alle zwölf Landschaftsachsen Hamburgs sollen nach und nach mit einem Leitsystem ausgestattet werden, um eine gute Lenkung und Orientierung zu ermöglichen. Den Anfang hat der Bezirk Mitte gemacht mit der Landschafts-achse Horner Geest. Als zweite Achse folgt nun die Landschaftsachse Eimsbüttel. „Hier soll ein Leitsystem über eine Entfernung von zirka zwölf Kilometern installiert werden“, so Becker.
„Das Leitsystem besteht hier aus beidseitig kilometrierten Meilensteinen. Bei den Meilensteinen handelt es sich um Betonfertigteile, die mit grünen Platten, auf denen die Kilometrierung abzulesen ist, beklebt werden. Die Strecke kann dann ganz oder in Abschnitten erwandert oder erradelt werden.“ Aus der Sicht der Experten bilden die Meilensteine einen hochinteressanten Pfad, da man auf der Strecke zum Beispiel den dicht besiedelten und dennoch mit Grünzügen gespickten Stadtteil Eimsbüttel kennenlernen könne.
Gleichzeitig bekämen die naturnahen Räume Stellinger Schweiz, Niendorfer Gehege und die Feldmark in Schnelsen noch einmal eine ganz andere Anmutung.
Sobald die Strecke fertig hergestellt ist, sprich: die Steine entsprechend „beschriftet“ sind, soll es auch einen Info-Flyer mit einer Karte und einer Beschreibung der „Sehenswürdigkeiten“ an der Strecke geben.