15. April 2023
Niendorf

Familien den Start erleichtern

Elternlotsinnen helfen in der Muttersprache. Neue Schulung im Mai

Lotsen

Die Elternlotsinnen Azar Sabri und Sahar Zolfaghari mit Koordinatorin Meike Becker (v.li.) vor der Alten Schule in Niendorf Foto: kh

NIENDORF Wie eröffne ich ein Konto, worauf muss ich bei der Suche nach einem Kita-Platz achten und wie fülle ich einen behördlichen Antrag aus? Familien, die neu in Deutschland ankommen, haben meist viele Fragen. Um ihnen die ersten Hürden zu nehmen, gibt es das Projekt Elternlotsen. Zu den engagierten Helfer/-innen gehören in Niendorf Azar Sabri und Sahar Zolfaghari.

„Es fühlt sich gut an, Menschen helfen zu können und ihnen den Start hier zu erleichtern“, berichten die beiden Frauen. Sie selbst sind vor einigen Jahren aus dem Iran nach Hamburg gekommen und wissen, wie schwierig der Anfang in einem fremden Land ist, vor allem dann, wenn man die Sprache nicht beherrscht. Mittlerweile sprechen die beiden neben ihrer Muttersprache Farsi so gut Deutsch, dass sie für andere Familien zu wichtigen Alltagshelferinnen geworden sind.

Konkret unterstützen die zwei Frauen ein wöchentliches Angebot in der Elternschule speziell für Frauen und Kinder aus der Erstaufnahmeunterkunft an der Schmiedekoppel. Da immer wieder neue Familien teilnehmen, haben die beiden schon viele Erfahrungen gesammelt, viel Neues gelernt und sind zu richtigen Expertinnen geworden. „Da wir ihre Sprache sprechen, vertrauen uns die Frauen schnell“, so die 38-jährige Azar.

Breite Unterstützung

„Wir hören zu, beantworten Fragen, übersetzen und reden mit ihnen. Manchmal singen und spielen wird auch mit den Kindern und helfen, so gut wir können“, ergänzt Sahar (40). Dazu gehört auch mal die Begleitung zu einem Bank- oder Behördentermin.

Die zwei Niendorferinnen sind Teil des aktuell 15-köpfigen Elternlotsen-Teams im Bezirk Eimsbüttel als Projekt der Hamburger Kinder- und Jugendhilfe, das in der Alten Schule von Meike Becker koordiniert wird. Wer selbst andere Familien im Alltag unterstützen möchte, nimmt zunächst an einer mehrwöchigen Schulung an zwei bis drei Vormittagen pro Woche teil. Die nächste Schulung beginnt am Montag, 8. Mai, und läuft bis Anfang Juli.

Die Helfer sind bestenfalls selbst Eltern, haben circa fünf Stunden pro Woche Zeit und beherrschen die deutsche Sprache mindestens auf Niveau B1 bis B2, haben selbst aber eine andere Muttersprache. „Neben Farsi und Dari freuen wir uns auch über andere Sprachen“, betont Becker. Für die Tätigkeit gibt es eine Aufwandsentschädigung, die nicht auf mögliche Sozialleistungen angerechnet wird.

Interessierte melden sich unter 015 22/ 263 43 75 oder per Mail elternlotsen@hakiju.de

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