NIENDORF Um Freunde zu treffen, für Freizeitaktivitäten, aber auch für ganz praktische Unterstützung – es gibt viele gute Gründe, um ins Haus der Jugend zu kommen. Für viele Jugendliche ist die Einrichtung am Vielohweg fast schon zu einem zweiten Zuhause geworden.
„Wir sind ein offenes Haus und laden alle Jugendlichen zwischen zehn und 27 Jahren täglich zu uns ein“, sagt Leon Hundertmark, der während der Elternzeit von Christina Schlegel die Leitung des Hauses übernommen hat. Wichtig ist es ihm und seinem Team, Vorurteile abzubauen. „Viele denken, dass zu uns nur Kids aus sozial schwachen Familien kommen“, meint der Niendorfer: „Das ist nicht richtig. Alle Jugendlichen dürfen hier sein und sind es auch.“ Im Alltag erlebt das Team jedoch immer mal wieder Vorbehalte: „Über einige Kinder erfahre ich, dass ihre Eltern den Umgang bei uns als nicht gut empfinden“, erzählt Erzieherin Judith Schemmel: „Diesen Kids antworte ich, dass ihr Vater oder ihre Mutter doch gerne mal vorbeikommen können.“
Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wären sie beruhigt, wenn sie sehen, dass ihre Kinder hier kickern, Billard und Tischtennis spielen oder sich in der Sporthalle und im Fitnessraum sportlich auspowern. Wer möchte, kann auch Schlagzeug, Bass-Gitarre oder ein anderes Instrument ausprobieren und unter Anleitung üben. Im regelmäßig stattfindenden Jugendparlament dürfen die Kinder mitreden.
Darüber hinaus gibt es auch mediale Angebote. Und natürlich kann man auch einfach kommen, um zu chillen und Freundschaften zu pflegen. „Wir bieten zudem ganz praktische Hilfe an, unterstützen bei Bewerbungen und Wohnungssuche und haben auch für Probleme immer ein offenes Ohr“, ergänzt Erzieher Julius Ramge. Und: Wer sich hier in der Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendhilfe jemandem anvertraut, kann sicher sein, dass das Gesagte genau dort bleibt. „Wir unterliegen der Schweigepflicht“, betont Judith Schemmel. Da die Mitarbeitenden keinen Erziehungsauftrag haben, geben sie nur Ratschläge, schreiben den Jugendlichen jedoch nichts vor. Klare Regeln gibt es dennoch: So sind Alkohol, Zigaretten und Drogen tabu. Das sei im Haus aber auch gar kein Thema, meinen die drei Akteure.
HdJ, Vielohweg 152, Mo–Fr 13–21 Uhr, Sa 15–19 Uhr

Foto: kh