SCHNELSEN „Ich bin früher viel mit meinem Vater auf dem Schiff unterwegs gewesen. Er war Kapitän. Um meiner Schule, der Grundschule Anna-Susanna-Stieg, nachzuweisen, dass ich wirklich lesen und schreiben kann, begann ich, Tagebuch und später auch Geschichten zu schreiben“, sagt Autorin Maiken Nielsen.
Sie ist in Schnelsen aufgewachsen und zur Schule gegangen. Im Anschluss ging es zum Studium der Linguistik nach Aix-en-Provence in Südfrankreich. Dass die genaue Kenntnis einer Sprache das Schreiben komplizierter macht, findet Nielsen nicht. „Ich habe in erster Linie Lust, Geschichten zu erzählen. Um eine wirklich spannende Geschichte zu schreiben, braucht man erst einmal Fantasie“, so die 56-Jährige.
„Man muss auch wissen, wie man einen Plot baut, sonst stürzt die Geschichte in sich zusammen – wie ein Gebäude mit schlechter Statik“, erklärt sie.
Auch den Spagat zwischen dem Schreiben für ihren Job als Nachrichten-Redakteurin beim Radio und dem Schreiben literarischer Bücher findet sie nicht schwierig: „Das eine ist sozusagen das Standbein, das andere das Spielbein“, erklärt sie den Unterschied.
Durch ihren Job vormals bei Tagesschau.de sei sie auch zum Thema ihres neuesten Werkes gekommen: In dem Roman „Ein Neuer Horizont“ (Verlag Wunderlich) geht es um die Auslandskorrespondentin Nellie, die in den 50er-Jahren vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea berichtet. „Mich hat es interessiert, die Geschichte von Kriegsreporterinnen zu erzählen“, sagt Nielsen, die generell viel über Frauen im 20. Jahrhundert, die Außergewöhnliches geleistet haben, schreibt.
„In meinen Romanen verknüpfe ich Fakten mit Fiktion. Vor einem realen, historischen Hintergrund erfinde ich eine Fantasiefigur“, erzählt sie.
Das Buch sei übrigens nicht nur für Frauen gedacht, denn sie beschreibe auch viele militärische Abläufe. „Es ist außerdem für all diejenigen interessant, die Lust auf einen richtigen Abenteuerroman mit einer starken Heldin, aber auch mit einer wichtigen politischen Message haben“, betont Maiken Nielsen.