EIMSBÜTTEL Das Märzwetter ist möglicherweise noch wenig einladend für lange Aufenthalte im Freien … wie wäre es mit einem Besuch im Museum? Kostenlos und immer wieder auch für die Lütten richtig spannend, ist das Zoologische Museum in Hamburg-Rotherbaum. Es ist von Schnelsen, Niendorf und Lokstedt einfach – und ganz ohne Umsteigen – mit dem 5er-Bus zu erreichen.
Auf 2000 Quadratmetern finden sich zahlreiche faszinierende Tierpräparate. Vom riesigen Walskelett bis hin zum winzigen Insekt lassen sich Tiere aus der ganzen Welt in allen Größen, Formen und Farben entdecken. Selbst Bären, Tiger oder Krokodile können ganz aus der Nähe betrachtet werden. Doch manchmal gestalten sich Museumsbesuche nicht ganz einfach.
Wir haben Marie Rahn, zuständig für Museumspädagogik im Zoologischen Museum Hamburg, nach ein paar Tipps gefragt.
Niendorfer Wochenblatt: Im Zoologischen Museum gibt es ja eine Menge zu sehen. Auch für kleine Kinder. Jetzt in den Märzferien …
Marie Rahn: …freuen sich Walross Antje, Finnwal Finni, Eisbärdame Smilla und bereits viele andere Museumstiere mit uns über große und kleine Besucher/-innen – bald bekommen wir aber noch Zuwachs! Denn ab dem 23. März bevölkern in der neuen Wanderausstellung „Facettenreiche Insekten – Vielfalt – Gefährdung – Schutz“, auch zahlreiche weitere spannende und farbenfrohe Krabbeltiere für fünf Monate unser Museum!
NW: Wie plane ich einen Museumsbesuch mit kleinen Kindern?
Rahn: Verschiedene Studien zeigen, dass Kinder ein solches Ausflugsziel entspannter und aufmerksamer genießen können, wenn mit ihnen vorher schon die wesentlichen Fragen rund um den Ablauf besprochen worden sind – wann und wie fahren wir wo hin und wie kommen wir zurück? Was können wir dort tun (und was nicht)? Und was wollen wir uns ansehen? Dabei muss es nicht immer alles sein – sich pro Besuch auf einzelne Bereiche zu konzentrieren, verhindert Überforderung, wirkt nachhaltiger und macht dazu noch Spaß!
NW: Was sollten Eltern beachten?
Rahn: Derzeit haben wir in unseren Museen leider kein Essens- oder Getränkeangebot, auch fehlen uns Pausenräume. Kleine Stärkungen sind allerdings ja sehr wichtig. Wer kein kleines Picknick in der Tasche haben möchte findet dafür zahlreiche Res-taurants, Imbisse und Bäckereien in unserer näheren Umgebung. Ausflugsplaner sollten sich bitte kurzfristig auch noch mal über die geltenden Bestimmungen informieren. Diese finden sie zum Beispiel auf unserer Homepage ebenso wie aktuelle Meldungen rund um das Museum.
NW: Ab welchem Alter ist der Museumsbesuch etwas für Kinder?
Rahn: Kinder erobern sich Stück für Stück die Welt – und das in Riesenschritten! Wir begrüßen Kinder grundsätzlich in jedem Alter, speziellere Angebote bieten wir in den meisten Museen allerdings ab frühestens drei, häufiger ab vier Jahren an. In diesem Alter sind sie meistens so weit in der Entwicklung ihrer Sinne und Fähigkeiten angekommen, um sich zum Beispiel in einer Gruppe aktiv und selbstständiger mit Themen auseinanderzusetzen, Farben, Formen und Größen gleichzeitig zu erfassen und von eigenen kleinen Erlebnissen zu berichten.
NW: Gibt es eine Abteilung, die sich besonders eignet?
Rahn: Prinzipiell alle – das hängt vor allem von den Vorlieben des Kindes ab. Jedes Tier und jedes Thema kann faszinieren und so erleben wir zum Teil schon sehr frühe spezielle Interessen, die oft mit besonderen Erlebnissen verknüpft sind – ob es Käfer sind, die sie draußen selbst entdeckt haben oder der Tiger, den sie aus dem Zoo kennen oder die sanften Riesen der Meere, deren Kiefergröße im Kopf bleibt.
NW: Manche toten Tiere oder Insekten im Glas können für Kinder auch verstörend sein. Soll man ihnen das auf besondere Art und Weise erklären?
Rahn: Ja, unbedingt. Wenn wir Tiere richtig schützen wollen – und das ist unser oberstes Ziel – müssen wir sie kennen und verstehen lernen, wie genau sie leben und was sie dafür brauchen. Die toten Tiere, die wir mit großem Respekt und wie einen Schatz vor allem in den wissenschaftlichen Sammlungen bewahren, helfen uns neben der Beobachtung lebender Tiere sehr dabei.
NW: Welche Chancen bietet ein gemeinsamer Museumsbesuch?
Rahn: Er schafft nicht nur schöne Erinnerungen an eine gemeinsame, besondere Unternehmung, sondern auch zahllose Gesprächsthemen. So kann er verbinden, Neugier wecken und sogar bisher vielleicht verborgene Interessen und Begabungen ans Licht bringen.
NW: Haben Sie in den Ferien besondere Öffnungszeiten?
Rahn: Auch wenn der Countdown bis zur Eröffnung unserer neuen Wanderausstellung im Zoologischen Museum läuft und fleißig geschraubt, ins perfekte Licht gerückt und vielleicht auch mal gehämmert wird, haben wir in den Ferien ganz normal geöffnet (täglich außer montags). Erst anschließend haben wir für den letzten Schliff am 22. März einen Tag zusätzlich geschlossen.
Wir danken für das Gespräch
Zoologisches Museum, Hamburg, Bundesstraße 52, T 428 382 276,
Öffnungszeiten: hamburg.leibniz-lib.de/ausstellungen/museum-zoologie.html