30. Juni 2023
Müssen

Straßenbaustelle ist eine Nervenprobe

An Bergstraße wird seit einem Jahr gearbeitet

Anwohner der Bergstraße und der Schmiedestraße in Müssen laufen Sturm gegen die Bauarbeiten auf der K 17. Seit dem 8. Mai können sie ihre Häuser kaum noch erreichen Foto: Jürgensen

MÜSSEN Die Nerven liegen blank bei Anwohnern der Schmiedestraße/Bergstraße (K17) in Müssen. Seit einem Jahr leben sie mit einer Baustelle, weil die Brücke über die Mühlenbek und die Kanalisation saniert werden. Zudem wird die Fahrbahndecke gleich mit erneuert.

Die Bergstraße ist seit dem 22. August 2022 zwischen Dorfstraße und Bahnhofstraße voll gesperrt, seit dem 8. Mai auch zwischen Bahnhofstraße und Straße An der Bahn. Nur Anlieger können die Baustelle eingeschränkt passieren.
„Hier tut sich gar nichts. Die Sperrung behindert uns weiterhin, und es geht das Gerücht, dass auch das Teilstück bis zum Bahnhof eine Woche lang komplett gesperrt werden soll. Dann können wir auch nicht mehr halbseitig an der Baustelle vorbei und unsere Grundstücke an der Schmiedestraße erreichen“, beklagt Anwohnerin Sabrina Grambow.

Der Kreis weist das zurück, es bleibe bei der bisherigen Regelung. „Wir haben versucht, die Situation für die Anwohner so komfortabel wie möglich zu gestalten, indem wir trotz der angeordneten Vollsperrung fast durchgehend eine Erreichbarkeit der Grundstücke sicherstellen“, sagt Sprecher Tobias Frohnert. „Grundsätzlich handelt es sich um eine Vollsperrung, und wir hätten die Straße auch ganz schließen können.“

Laut Frohnert gehen die Arbeiten planmäßig voran. Seit dem 16. Juni wird die Fahrbahn zwischen Bahnhofstraße und Dorfstraße asphaltiert. Die Kanalarbeiten zwischen Bahnhofstraße und Schmiedestraße einschließlich der abschließenden Asphaltierung bis zum Ende der Baustelle an der Straße An der Bahn finden in den kommenden Wochen statt. Mitte Juli soll dann alles fertig sein.

Los gingen die Arbeiten bereits im August 2022. Mit einem Gesamtvolumen von knapp 2,9 Millionen Euro ist die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Müssen momentan das größte Straßenbauprojekt des Kreises. Seitdem ist der untere Teil der Bergstraße von der Dorfstraße bis kurz unterhalb der Schmiedestraße voll gesperrt.

Begonnen wurde mit der Brücke über die Mühlenbek. Seit Mai wird auch im Bereich zwischen Bahnhofstraße und An der Bahn gebaut. Betroffen von den aktuellen Bauarbeiten ist auch die Filiale der Bäckerei Gräper aus Schwarzenbek. Sie liegt direkt gegenüber der Einmündung der Schmiedestraße und bleibt während der Arbeiten geschlossen. Der Brötchen-Verkauf erfolgt von einem Wagen aus im Bereich des Bahnhofs.

Anwohner können ihre Autos während der Bauzeit kostenlos auf dem P+R-Parkplatz am Bahnhof abstellen. Ihre Häuser können sie außerhalb der Arbeitszeiten der Bauarbeiter anfahren. Auch während der Bauarbeiten ist ein Passieren für Lieferdienste, Menschen mit Gehproblemen und schweren Einkäufen möglich. Eine von Anwohnern geforderte Baustellenampel gibt es nicht. Denn eigentlich ist ja eine Vollsperrung angeordnet, die nur als Entgegenkommen gegenüber den Anwohnern so nicht durchgesetzt wird.

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