13. August 2022
Lauenburg

Auf den Spuren der alten Salzfahrer

tour führt von Lauenburg entlang des Elbe-Seitenkanals nach Scharnebeck

Der Radweg Alte Salzstraße ist überwiegend eben und für Radfahrer leicht zu bewältigen Foto: HLMS/Tiemann

LAUENBURG/WITZEEZE „Radeln in der Region“ – unter diesem Motto stellen die Bergedorfer Zeitung/Lauenburgische Landeszeitung, der ADFC und die Tourismusmanager in loser Folge abwechslungsreiche Fahrradtouren durch die Region vor. Die nächste Radtour ist für Sonntag, 21. August, geplant.

Der Ausflug ist ein Ferientipp für die ganze Familie: Vom Lösch- und Ladeplatz in Lauenburg geht es zum Schiffshebewerk Scharnebeck – immer auf der Alten Salzstraße entlang. Die Tour leitet Bernhard Schüre, ein Kenner der Gegend und ein wunderbarer Geschichtenerzähler.

Die 116 Kilometer lange Alte Salzstraße verbindet die alten Hansestädte Lüneburg und Lübeck. Wo im Mittelalter auf sandigen Pfaden wertvolles Salz nach Lübeck transportiert wurde, entdecken heute Radfahrer auf dem historischen Handelsweg die Schönheiten des Herzogtums Lauenburg in seiner ganzen Vielfalt. Als Gewürz und Konservierungsmittel war Salz jahrhundertelang eines der wichtigsten Handels-
güter, dem Städte wie Lüneburg und Lübeck ihre Macht und ihren Reichtum verdanken.

Das Schiffshebewerk war mal das größte der Welt

Aber keine Sorge, es sind nur rund 36 Kilometer auf dem historischen Weg, die die Teilnehmer der Radtour bewältigen müssen. In Lauenburg geht es über die Elbbrücke und dann entlang des Elbe-Seitenkanals bis nach Scharnebeck. Der Seitenkanal verbindet die Elbe bei Artlenburg mit dem Mittellandkanal bei Edesbüttel.

Das Hebewerk wurde 1974 als damals weltgrößtes nordöstlich von Lüneburg und neun Kilometer südlich der Elbe gebaut. Das erste Schiff passierte das Schiffshebewerk mit der Teilfreigabe des Kanals zwischen der Elbe und dem Hafen Lüneburg am 5. Dezember 1975. Es ist durch mehrere Promenaden gut zu besichtigen und in Verbindung mit dem nahen Museum ein beliebtes Ausflugsziel. Pro Jahr besichtigen etwa 500.000 Besucher das Hebewerk. Das Schiffshebewerk Lüneburg-Scharnebeck ist eine der größeren Attraktionen in der Elbmarsch und bevorzugtes Ziel von Bikern und Radfahrern.

In den nächsten Jahrzehnten dürfte hier allerdings ein noch viel größerer Touristenmagnet entstehen. In Scharnebeck soll Europas höchste Schleuse entstehen. Sie wird einen Höhenunterschied von 38 Metern ausgleichen und die größten Binnenschiffe befördern können. Läuft alles wie geplant, beginnt der Bau der großen Schleuse im Jahre 2026.
Am Schiffshebewerk angekommen, steht für die Teilnehmer der Radtour noch ein besonderes Erlebnis an: Nach etwa fünf Kilometern sind sie in einem „Freistaat“, nämlich in Fischhausen angekommen. Wie der Ortsteil von Echem zu diesem Titel kam, wird Bernhard Schnüre sicher erklären.

Nur so viel sei an dieser Stelle verraten: Zu Echem gehören die Ortsteile Fischhausen und Bullendorf. Das ehemals klösterliche Fischerhaus ist zwei Kilometer westlich von Echem an der Neetze gelegen. Nach Auflösung des Scharnebecker Klosters gingen die zu Fischhausen gehörenden Fischereirechte an das braunschweig-lüneburgische Amt Scharnebeck über und wurden verpachtet. Bis vor elf Jahren war Fischhausen ein bekanntes Ausflugslokal und damit auch ein beliebtes Ziel bei Radtouristen.

Die Fahrt dorthin lohnt sich trotzdem noch: Die Neetze – ein schmaler Nebenfluss der Ilmenau – schlängelt sich hier durch die idyllische Landschaft. Mit Glück lassen sich hier seltene Tierarten beobachten. Also auf jeden Fall das Smartphone bereithalten.

Durch die Feldmark geht es dann entlang des Elbe-Seitenkanals zurück Richtung Lauenburg. Langweilig wird der Weg dann bestimmt auch nicht, denn Bernhard Schnüre weiß viel über die Elbe und ihre Kanäle zu berichten.

Fahrräder können ausgeliehen werden

Bernhard Schnüre plant für die Tour etwa vier Stunden ein – je nachdem, wie viele Pausen die Teilnehmer einlegen möchten. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr am Lösch- und Ladeplatz. Die Teilnahme kostet 7,50 Euro, Kinder zahlen 4,50 Euro. Es wird um Anmeldung gebeten bis Freitag, 19. August, 18 Uhr, unter 04153/590 92 20 oder per E-Mail an touristik@lauenburg-elbe.de. Wer möchte, kann in der Touristinfo (Elbstraße 59) ein Fahrrad ausleihen.

 

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