16. Juni 2021
Wentorf

Einmalig: Hier kochen die Eltern

Gemeinde investiert 215.000 Euro in die Sanierung der Cafeteria

Schulleiter Matthias Schmidtke, Bürgermeister Dirk Petersen, Angela Paus, Vorsitzende des Vereins Cafeteria Gymnasium Wentorf, und Architekt Rodja Groß in der neuen Küche (v.l.) Foto: Rutke

WENTORF Mit der Investition von 215.000 Euro hat die Gemeinde als Schulträger die Zukunft der Cafeteria am Gymnasium gesichert. Diese wird von Eltern ehrenamtlich geleitet und als Verein Cafeteria Gymnasium Wentorf betrieben. Das Konstrukt ist einzigartig in Schleswig-Holstein.

In der vergangenen Woche besuchten Bürgermeister Dirk Petersen und der Architekt Rodja Groß, Mitarbeiter im Immobilienmanagement der Gemeinde, das Gymnasium. Schulleiter Matthias Schmidtke und das Team der Cafeteria zeigten den gelungenen Umbau. Die Investition habe sich „wirklich gelohnt“, lautete das einhellige Fazit.
Die alte Küchenausstattung hatte nach 15 Jahren ausgedient. Jetzt wurden ein Kochblock mit zwei Kombidampfgarern, ein neuer Herd und eine neue Kippbratpfanne eingebaut. Die Umgestaltung der hinteren Räume bedeutet ein großes Plus für die ehrenamtlichen Kochteams: „Hier gibt es jetzt einen Vorbereitungsraum für die Salate, ein separates Lager, einen Wäsche- und Umkleideraum mit Sanitärräumen und ganz neu einen richtigen Kühlraum“, zählte die Vereinsvorsitzende Angela Paus auf. Bisher gab es zwar für all diese Bedarfe auch Räume, aber vieles war zu klein und unpraktisch aufgeteilt. Nach dem Umbau kann die Mensa jetzt wirtschaftlich und nachhaltig arbeiten.
Das Wentorfer Konstrukt ist einmalig in Schleswig-Holstein: In dieser Mensa kochen Eltern ehrenamtlich jeden Tag die frischen Mahlzeiten selbst. „Das ist unser Alleinstellungsmerkmal, auf das wir wirklich stolz sind“, betonte Schulleiter Schmidtke.

Herausforderungen meistern

Es ist nicht einfach, für diese Art der Schülerverpflegung immer genügend ehrenamtliche Helfer zu finden. Deshalb mussten die Bedingungen verbessert werden, um die Teams zu entlasten. „Dafür haben wir Workshops veranstaltet“, erklärte die zweite Vorsitzende Claudia Duwe, die sich um die strategische Planung kümmert. Sie hatte Kontakt zur Vernetzungsstelle Schulverpflegung aufgenommen, einer Institution, die Schulen zum Thema Essen berät. „Wir arbeiten jetzt effizienter und nachhaltiger“, freut sich Duwe.
In Spitzenzeiten werden bis zu 200 Mahlzeiten ausgegeben. Täglich gibt es warme Gerichte, vegetarische Alternativen und Salate, die bei Schülern und Lehrern viel Anklang finden. Ein wichtiger Aspekt der Mensa ist das gemeinsame Essen der Schüler, die manchmal mit der ganzen Klasse kommen und gerne zusammen an den langen Tischen Platz nehmen. Jetzt hoffen aber zunächst alle, dass der ganz normale Betrieb bald wieder läuft. Aktuell werden aufgrund der Pandemie täglich nur maximal 70 Essen ausgegeben.

Tatkräftige Helfer gesucht

50 Ehrenamtliche, die meisten von ihnen sind Mütter von Schülern, engagieren sich hier zurzeit insgesamt. „Wir brauchen ganz dringend Verstärkung“, erklärt Claudia Duwe. Egal ob für den Brötchendienst am Morgen oder in der Küche beim Kochen, ob regelmäßig, nur an bestimmten Tagen oder als Springerkraft.
„In der Mensa kann wirklich jeder mitarbeiten, egal, ob es einen direkten Bezug zur Schule gibt“, wirbt Duwe. Nähere Informationen dazu erteilt das Skretariat unter Telefon 725 450 0.

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