29. September 2021
Glinder Zeitung

Vertrauen als Basis

Streetworker bieten Jugendlichen Orientierung

Claudia Heydelmann-Nagel und Jan Nißle (rechts) gehören als Streetworker zum Team des Akku, das Mathias Lenzmeier (links) leitet Foto: Kuhlmann

Claudia Heydelmann-Nagel und Jan Nißle (rechts) gehören als Streetworker zum Team des Akku, das Mathias Lenzmeier (links) leitet Foto: Kuhlmann

BARSBÜTTEL Jan Nißle ist Sozialpädagoge und mit Erzieherin Claudia Heydelmann-Nagel auf den Straßen Barsbüttels unterwegs, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.
„Jugendliche wollen sich abgrenzen“, sagt er. Das sei in einem bestimmten Alter um die Pubertät ganz normal. Dennoch gäbe es junge Menschen, die ihren Weg voraussichtlich nicht allein finden. Um denen zu helfen, sind die Straßensozialarbeiter da. Die Regeln sind klar: Keine Drogen, kein Alkohol, keine Gewalt.

Jan Nißle und Claudia Heydelmann-Nagel sind Mitarbeiter des Jugendzentrums Akku. Im Team mit Mathias Lenzmeier ist es eines der Ziele, Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 18 Jahren ein Freizeitangebot zu unterbreiten. Die beiden Streetworker stellen fest, dass der Vandalismus in den letzten Jahren abgenommen habe. Allerdings gäbe es immer wieder einzelne Jugendliche, die Mülltonnen anzünden oder Scheiben zerschlagen. „Es sind Einzelne, die meinen, dadurch besonders anzukommen und ihre Wut versuchen zu kanalisieren“, sagt Mathias Lenzmeier, Leiter des Jugendzentrums Akku und Chef der Streetworker.

Doch bräuchten die Jugendlichen auch Orte, an denen sie unter sich sein können und andere nicht stören. Wenn Jan Nißle und Claudia Heydelmann-Nagel unterwegs sind, ist es Beziehungsarbeit, die sie leisten. Diese aufsuchende Arbeit sei niedrigschwellig. „Als Erstes wollen wir ins Gespräch kommen und bauen dann Kontakt auf“, so Nißle. Dabei helfe es, wenn Freunde bereits gute Erfahrungen gemacht haben. „Alles, was mit uns besprochen wird, ist Vertrauenssache“, betont Claudia Heydelmann-Nagel. Das sei eine Maxime in ihrer Arbeit. Zwölf bis 18 Jahre alt seien die jungen Menschen, die unterwegs anzutreffen sind.

Angst haben die beiden nicht, wenn sie unterwegs sind. In eine besonders kritische Situation seien sie noch nicht geraten, auch wenn es das ein oder andere Mal schon im Ton härter würde. Mädchen hätten oft einen besonderen Einfluss auf das Verhalten der Jungen. Es sei das Imponiergehabe, dass die Jungen dann zu überschwänglichem Verhalten brächte. Bei Fällen mit schwerwiegenderen Problemen stellen die beiden Kontakt zu Experten her. Dabei kann es gut sein, dass sie die jungen Menschen zum Erstgespräch begleiten. Dabei helfe der Vertrauensvorschuss, den sie sich erarbeiten.

Kontakt zu den Streetworkern gibt es unter: www.akku.de oder T 0172-1826610, Jan Nißle, T 0172-1824297 Claudia Heydelmann-Nagel

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