2. März 2022
Stormarn

Jahresrückblick auf den Arbeitsmarkt

Stormarn fast wieder auf Stand vor der Pandemie

Vor allem jüngere Menschen haben häufiger ins Berufsleben zurückgefunden
Foto: HA

STORMARN Die Pandemie hat auch im vergangenen Jahr noch Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Doch es gibt eine gute Nachricht: Zum Jahresende hat sich die Lage im Kreis Stormarn sichtbar entspannt.
„Hinter uns liegt ein lebhaftes Arbeitsmarktjahr“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. „Nach dem Jahresbeginn mit einer noch relativ hohen Arbeitslosigkeit hat sich diese mit der Frühjahrsbelebung bis zum Jahresende deutlich um fast 25 Prozent abgebaut. Die Unternehmen haben wieder mehr Personal gesucht und eingestellt, so dass wir zum Jahresende annähernd wieder den Stand vor der Pandemie erreicht hatten.“

Im vergangenen Jahr lag die Zahl der arbeitslosen Menschen in Stormarn im Jahresdurchschnitt bei 4.798 Personen. Das waren 210 oder 4,2 Prozent weniger als noch 2020. „Diese Zahl gibt nicht wirklich wieder, wie beeindruckend der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf gewesen ist. Waren zu Jahresbeginn noch fast 5.500 Menschen arbeitslos gemeldet, so waren es am Jahresende mit gut 4.200 über 1.300 oder 25 Prozent weniger.“ Diese Entwicklung mache die wirtschaftliche Stärke im Kreis deutlich. Kurzarbeit und wirtschaftliche Hilfsprogramme hätten ebenfalls dazu beigetragen. Die kreisweite Arbeitslosenquote blieb 2021 mit 3,6 Prozent für den Kreis Stormarn weiterhin die geringste in Schleswig-Holstein. Sie sank gegenüber 2020 um 0,2 Prozentpunkte. Im Jahr 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, lag die Quote bei 3,1 Prozent.

Herausfordernd für Ältere

Von dem Rückgang der Arbeitslosigkeit um insgesamt 4,2 Prozent hätten vor allem jüngeren Arbeitsuchende unter 25 Jahren profitiert. Sie hätten am schnellsten wieder den Einstieg in eine Beschäftigung gefunden. Bei den Älteren über 55 Jahre hingegen ist die Zahl der Arbeitslosen um 5,1 Prozent gestiegen, die Zahl derer, die länger als ein Jahr ohne Beschäftigung waren, sogar um 27,5 Prozent. Mit Ende der Lockdown-Regelungen ist immerhin die Anzahl der Stellenagebote auf knapp über dem Vor-Corona-Jahr 2019 gestiegen.

Die Zukunft im Blick

Das Fazit: Insgesamt sind auf dem Arbeitsmarkt neue Herausforderungen entstanden, so Wieczorek: „Die Unternehmen haben viele Stellen zu besetzen und benötigen insbesondere ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie zu finden, wird immer schwieriger.“ Das Thema Fachkräftesicherung habe neben der Demografie und Digitalisierung nochmals an Priorität gewonnen.
Als wichtige Zukunftsaufgabe nennt die Agenturchefin Jugendliche für die Berufsausbildung zu begeistern und notwendige Qualifizierungsangebote zu realisieren. Kurzum: „Die weitere wirtschaftliche Entwicklung hängt davon ab, wie es gelingt Arbeitskräfte zu finden, zu halten und fortlaufend zu qualifizieren.“ (pt)

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