OSTSTEINBEK Seit gut 18 Monaten ist Hans-Joachim Vorbeck der Bürgervorsteher der Gemeinde Oststeinbek. Viele seiner Aufgaben als Repräsentant konnte er Corona-bedingt nicht ausüben. Trotzdem gibt es viel zu organisieren und zu planen.
„Meine wesentlichen Aufgaben mussten leider ruhen“, bedauert Vorbeck und meint damit die Besuche bei Geburtstagskindern und Jubilaren genauso wie die Begrüßung der Bürger bei offiziellen Anlässen wie dem Neujahrsempfang, den Weihnachtsfeiern oder Festen. Die Pandemie hat dazu geführt, dass all das nicht möglich war.
„Diese Besuche machen immer viel Spaß und sind auch zeitaufwendig, denn es gibt viel zu erzählen, wenn jemand seinen 80. Geburtstag oder die Goldene Hochzeit feiert“, weiß er.
Seit die Pandemie ausgebrochen ist, gelten in der Gemeinde strenge Sicherheitsvorschriften in der Verwaltung. „Das ist wichtig, denn wir konnten es uns nicht erlauben, dass das Rathaus aufgrund eines Coronafalls unter den Mitarbeitern geschlossen werden muss“, erklärt der Bürgervorsteher. Viele der Angestellten arbeiten nach wie vor im Homeoffice, wer das Rathaus besuchen möchte, benötigt einen Termin.
Als Bürgervorsteher ist er auch Vorsitzender der Gemeindevertretung. „Wir haben das Pairing-Verfahren eingeführt und damit sehr gute Erfahrungen gemacht“, beschreibt er die aktuelle Arbeit der Kommunalpolitiker. Sie nehmen nur mit halber Besetzung, nach Fraktionen aufgeteilt, an Sitzungen teil. Die CDU ist dann mit vier Sitzen, die SPD mit drei Sitzen, die OWG mit zwei Sitzen und OSTBEK.NET mit einem Sitz vertreten. „So haben wir die Demokratie gewahrt“, freut sich Vorbeck. Ein Thema, dass er sich als Bürgervorsteher auf die Fahne geschrieben hat, ist die Kinderarmut in der Gemeinde. Es gibt in Oststeinbek etwa 90 Kinder, die hiervon betroffen sind. „Aber man muss differenzieren, wie die einzelnen Fälle zu bewerten sind“, betont Vorbeck. Gerade als dieses Projekt starten sollte, brach die Pandemie aus. Jetzt sollen Fragen geklärt werden, wie sich die Politik dem Thema nähern kann. „Wir setzen hier auf Sachkunde und wünschen uns Vorschläge aus der Politik, wie wir den Kindern helfen können“, erklärt der Bürgervorsteher. Er denkt an Vereine und Institutionen, die in der Gemeinde Angebote für Kinder machen. Ob Jugend-Feuerwehr oder der Sportverein, ein Chor oder Orchester: es gibt viele Möglichkeiten für Kinder. „Eine Idee ist es, die betroffenen Kinder zum Beispiel mit entsprechender Sportkleidung auszustatten“, sagt Vorbeck.
Ideen für die Zukunft
Insgesamt wünscht er sich für seine Gemeinde, in der er seit 42 Jahren lebt, mehr Engagement, besonders seitens der Neubürger. „Es gibt so viele Möglichkeiten in Oststeinbek“, sagt er mit Blick auf bereits vorhandene Organisationen wie die Freiwillige Feuerwehr und die Ortsverbände des Deutschen Roten Kreuzes und der Arbeiterwohlfahrt – und natürlich die Politik. „Wer mitgestalten möchte, ist hier sehr gut aufgehoben“, so der 74-Jährige.