8. März 2023
Reinbek

„Wartesaal der Hoffnung? …“

Theaterstück mit geflüchteten Frauen

Emotionale Befindlichkeiten werden choreografisch in Szene gesetzt. Das Projekt wird Stabsbereich Kultur des Kreises Stormarn sowie von der Stadt Reinbek gefördert Foto: FIR

REINBEK Die Flüchtlingsinitiative Reinbek (FIR) – ein Netzwerk von Reinbeker Bürgerinnen und Bürgern, die zum Gelingen der Integration Geflüchteter beitragen wollen – lädt ein zu zwei Theaterabenden am 11. und 12. März um 18 Uhr in der Aula der Gemeinschaftsschule am Mühlenredder.

Unter dem Titel „Wartesaal der Hoffnung? Wenn ich mein Herz öffne…“ wird das Ergebnis eines von der FIR initiierten und mit Unterstützung der Gemeinschaftsschule durchgeführten Theater-Projekts mit geflüchteten Frauen aus Afghanistan und der Ukraine vorgestellt. „Alle Mitwirkenden auf der Bühne wie auch alle an der Organisation Beteiligten engagieren sich ehrenamtlich“, betonen Marina Umlauff und Karin Tillmanns von der FIR.
Die künstlerische Leitung liegt bei Frank Tiedemann. Er hat Gesang, Schauspiel und Tanz studiert und war als freier Bühnenkünstler an der Produktion namhafter Werke in Berlin, Hamburg, München oder Wien beteiligt. Auch als Choreograph hat er sich einen Namen gemacht. Neben seiner Tätigkeit als Sänger in diversen Chören arbeitet er als Deutschlehrer für geflüchtete Erwachsene und ukrainische Kinder an einer Grundschule und kam so aufs Engste mit dem Schicksal dieser Menschen in Berührung. So erklärt sich seine Motivation, die Regie-Aufgabe für das Stück „Wartesaal…“ ehrenamtlich zu übernehmen. Nicht nur die technisch-organisatorischen Schwierigkeiten, die sich zwangsläufig ergeben, wenn die Funktionen eines Theaterbetriebs von Laien wahrgenommen werden, sind hier eine besondere Herausforderung. Auch die Sprachbarrieren und kulturellen Unterschiede wollen bei einer Probe im „Simultanmodus“ überwunden werden.

Tiedemann geht in seiner Inszenierung vollständig von den Erlebnissen und Erfahrungen der Geflüchteten aus. Er öffnet sich für ihr seelisches Befinden und erarbeitet die Szenen gemeinsam mit den Schauspielerinnen. „Wir wollen nicht einfach das Erlebte nachspielen, sondern ich möchte emotionale Eindrücke und Zustände mit Hilfe einer nuancierten und eindringlichen Musikauswahl sowie einfachen choreografischen Mitteln nacherlebbar präsentieren. Das Bühnengeschehen bekommt dadurch verschiedentlich den Charakter einer surrealen Performance.“ Marina Umlauff bewertet diese Art der Regiearbeit so: „Auf diese Weise hilft die Proben-Arbeit den Schauspielerinnen, ihre individuellen traumatischen Kriegs- und Fluchterfahrungen zu verarbeiten, was verschiedentlich sehr deutlich wurde“. Und Karin Tillmanns ergänzt: „Unser besonderer Dank gilt Akram Karimi, die als sensible mehrsprachige Kulturmittlerin dafür sorgt, dass die Kommunikation gelingt und dass sich ‚die Herzen öffnen‘.“

Das Theaterstück dauert – einschließlich einer Pause – etwa 75 Minuten. Kostenlose Eintrittskarten sind erhältlich bei den üblichen Vorverkaufsstellen: Stadtbücherei, Schloss und BeGe-Neuschönningstedt.

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