REINBEK Rund 40 Bürger haben sich Ende März in der Begegnungsstätte Neuschönningstedt eingefunden, um über den Vorentwurf der beauftragten Stadtplaner informiert zu werden. Die Siedlung Stemwarde soll überplant werden. Aktuell liegt eine Veränderungssperre auf dem Gebiet.
Die Stemwarder Siedlung liegt südlich am Grenzweg und östlich an der Stemwarder Straße. Der Vorentwurf sieht vor, den Charakter eines Wohngebietes zu erhalten. Nur in einem Teilgebiet wird „sonstiges“ Gewerbe zugelassen. Dort, wo bereits ein Möbelhaus und eine Autowerkstatt ansässig sind. Die Stadtplaner haben die Siedlung in vier Teilgebiete gesplittet. Nur eine Vollgeschossigkeit soll zugelassen werden, die Höhen variieren zwischen zehn und elf Metern, je nach Lage. In dreien der Teilgebiete werden nur Einzel- und Doppelhäuser zugelassen. Im vierten Gebiet sollen vier Wohnungen pro Einzelhaus oder Hausgruppe erlaubt werden. Aber auch die Anzahl Stellplätze und der Schallschutz sind in der Vorplanung festgelegt.
„Es geht bei diesem Termin darum, die Bürgermeinung einzuholen“, sagt Till Aumüller, Stadtplaner in Reinbek. Und so hinterfragten die Bürger unter anderem, die Vorgabe bei Neubauten 1,5 Stellplätze pro Wohneinheit anzulegen. Da die Menschen heutzutage mehrere Autos pro Familie besäßen, würden mindestens zwei Stellplätze benötigt. Ebenso das Schallschutzgutachten führte zu Irritation. So gibt es vor, dass für Schlaf- und Kinderzimmer eine schallgedämmte Lüftung vorsehen werden soll. Terrassen, Balkone und Loggien in Straßenrichtung dürfen künftig aufgrund der Lärmbelästigung durch die Straße nicht mehr genehmigt werden. Zum Unverständnis einiger Bürger, die sich dadurch mit ihrem Privatbesitz bevormundet fühlen.
„Die Vorgaben gelten nur für Neubauten“, betonte Till Aumüller. Regenwasser soll künftig auf dem Grundstück Brauchwasser zugeführt werden. Schottergärten werden auch hier nicht mehr erlaubt. Viel Unverständnis gab es bei der Ausnahme in einer Zone, vier Wohneinheiten pro Einzelhaus zu erlauben. Zu groß ist der Unmut über die bereits vorhandenen Bauten in der Tannenallee. Zum Vorentwurf, der auf der Webseite der Stadt Reinbek unter Öffentlichkeitsbeteiligung einsehbar ist, können die Bürger noch vier Wochen ihre Stellungnahmen abgeben. Diese gehen dann an die Politik, die darüber entscheidet, welche Themen mit in den Bebauungsplan einfließen werden.