REINBEK Nachdem im Jahr 2019 Asbestbelastungen im Viktor-Gollancz-Haus festgestellt wurde, fehlt es der VHS (Volkshochschule) an Platz.
In der Sitzung des Jugend-, Sport und Kulturausschusses Anfang Februar wurde eine Beschlussvorlage präsentiert, mit der die im Haushalt mit einem Sperrvermerk versehene Summe über 120.000 Euro aufgelöst werden sollte. Der wieder verfügbare Kunstraum im eigenen Gebäude soll für die VHS hergerichtet werden. Doch die Politik fand darüber keinen Konsens. „Wir sehen den Bedarf, wissen jedoch aktuell nicht, ob die Notwendigkeit am jetzigen Standort besteht“, so Patrick Zielke, Fraktionsvorsitzende der CDU. Zielke spricht damit auf einen steigenden Raumbedarf des Sachsenwaldgymnasiums an. „Das könnte zu Standortveränderungen bei der VHS führen“, so der Politiker. Für möglicherweise nur eine Zwischenlösung sei eine Ausgabe von 120.000 Euro zu hoch.
Konzept ist gefragt
Das sieht der Fraktionsvorsitzende der FDP, Uwe Rasch ähnlich. „Wir brauchen erstmal ein Konzept für die VHS und das Gymnasium, bevor wir Interimslösungen angehen“, sagt er. „Wir werden einen Ersatzraum finden“, so Rasch. Auch die SPD hatte in der Sitzung Beratungsbedarf angemeldet und somit die Entscheidung verschoben. „Wir wollten geklärt wissen, dass ein Rückzug ins Viktor-Gollancz-Haus definitiv ausgeschlossen ist“, so der Fraktionsvorsitzende Nikolaus Kern. Da dies nun bestätigt wurde, sehe er der Aufhebung des Sperrvermerks positiv entgegen. Wenn es räumliche Veränderungen geben würde, so wäre der zu überbrückende Zeitraum voraussichtlich lang genug, um die Investition zu vertreten.
Für die Fraktion vom Forum 21 stößt die Haltung von SPD, FDP und CDU auf Unverständnis. Aktuell seien rund 60 Yoga-Kurse der VHS auf 14 verschiedene, zum Teil nur bedingt dafür geeignete Räumlichkeiten in Reinbek verteilt. „Ziel ist es, wieder einen geeigneten zentralen Standort für diese Kurse zu schaffen. Die erfolglose Suche nach einem solchen Standort dauerte über ein Jahr und sei meist an den Kosten gescheitert“, so der Stadtverordnete Thomas Fleckenstein. Dem schlossen sich auch Bündnis 90/Die Grünen an. „Wir können den Argumenten der ablehnenden Parteien nicht folgen und vermissen zumindest Alternativvorschläge“, so der Fraktionsvorsitzende Günter Herder-Alpen.
Förderungswürdig?
Simon Bauer hat vorsorglich schon mal einen Antrag bei der Aktivregion Sieker Land Sachsenwald für eine finanzielle Förderung des Umbaus eingereicht. „Der Raum soll nicht nur für Yoga-Räume nutzbar sein, sondern multifunktional nutzbar werden“, ergänzt er.