REINBEK „Ich habe mich seit Längerem damit beschäftigt, diesen Weg zu gehen“, sagt Christoph Kölsch zu seinem Rücktritt. Die Belastungen im Beruf seien zu hoch, als dass er das Ehrenamt des Bürgervorstehers seinem Anspruch entsprechend weiter ausfüllen könne.
Daher ist er überraschend am ersten September zurückgetreten. Kölsch betont, dass es keinerlei Missstimmung mit Politik oder Verwaltung gegeben habe. Im Gegenteil: „Ich habe mich immer gut unterstützt gefühlt“, so der gebürtige Saarländer. Vorerst wird die stellvertretende Bürgervorsteherin Anke Wiener seine Aufgaben übernehmen, bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden sei.
Seit 2018 war Kölsch (CDU) Bürgervorsteher in Reinbek. „Ich habe das Amt mit großer Freude ausgeübt“, sagt der 57-jährige. Das Amt habe ihm viel gegeben. „Ich konnte etwas bewirken und bekam viele positive Rückmeldungen von verschiedenen Seiten“, so Kölsch. Das habe ihn immer motiviert. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Reinbek sei ein Projekt, dass ihm sehr am Herzen läge. Aber auch bei der Stadtteilplanung Schönningstedt habe er sich persönlich für die Bürgerbeteiligung eingesetzt. Die Förderung der Jugend spiele für ihn ebenso eine große Rolle.
„Ich bin froh, wenn sich junge Menschen engagieren, das müssen wir unterstützen“, so Kölsch. Wertvoll sei ihm immer die Bürgernähe gewesen. „Es ist wichtig, immer im Gespräch zu sein“. Das möchte er auch künftig bleiben. Es falle ihm schwer, sich zurückzuziehen. „Ich gehe eigentlich mit zwei weinenden Augen“. Kölsch bleibt Mitglied der CDU, in der Fraktion wird er vorerst nicht weiter mitwirken und somit die Ausschüsse verlassen. Ausgeschlossen sei es jedoch nicht, dass der Vater zweier erwachsener Kinder wieder in das Ehrenamt zurückkehre, wenn die berufliche Situation es erlaube.
Der Bürgervorsteher einer Stadt oder Gemeinde ist gleichzeitig der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung und vertritt unter anderem deren Belange gegenüber dem Bürgermeister.