REINBEK Am Mittwoch war es so weit, nach vielen Sitzungen der Politik und der Erstellung eines Planentwurfs „Hinschendorf Süd“ durch ein externes Planungsbüro wurden die Reinbeker/-innen nun zur ersten Bürgerbeteiligung eingeladen. Über 120 Bürgerinnen und Bürger haben diesen Termin genutzt, um sich zu informieren, aber auch ihren Unmut über Planungsbestandteile kundzutun.
Eines der heißen Eisen ist die Veränderungssperre, die jegliche bauliche Veränderung vorerst bis Juli 2023 untersagt. Kein Carport darf gebaut, kein Wintergarten errichtet, keine Photovoltaik-Anlage aufs Dach gesetzt werden, ganz abgesehen von Um- und Neubauten, die nicht genehmigt werden. Hinzu kommt die Problematik mit der Waldgrenze. Hier sind 30 Meter unbebauter Fläche zum Waldrand einzuhalten. Nur Bauten, die vor dieser Bestimmung entstanden sind, haben Bestandsschutz und können abweichen.
Da die Planungen noch nicht so weit sind, dass der Bebauungsplan verabschiedet werden kann, wird sich diese Veränderungssperre – sofern die Stadtverordnetenversammlung im Mai zustimmt – um ein weiteres Jahr verlängern. Danach ist eine nochmalige Verlängerung nicht mehr möglich.
Kritikpunkte
Vor allem um die Geschossigkeit und die maximale Gebäudehöhe entbrannte die Diskussion. Es wurde festgesetzt, dass künftig nur noch ein Vollgeschoss mit acht Metern Firsthöhe genehmigt wird. Für Planungen von Photovoltaikanlagen wird dies eine Herausforderung sein. Viel Unverständnis zeigten die Bürger für die Vorgabe von Dachbegrünungen der Carports, da diese auch mit Kosten verbunden sein kann, was beispielsweise die Statik betrifft. Die Vorgabe von eineinhalb Stellplätzen pro Wohneinheit war ein weiterer Streitpunkt. Die Bürger verstehen nicht, dass zum einen die Versiegelung auf 50 Prozent der Fläche begrenzt wird, mit der Vorgabe der Stellplätze, die die Bürger gegebenenfalls gar nicht benötigen, Versiegelungsfläche vorgegeben würde. Unverständnis herrscht zudem darüber, dass das Setzen von Zäunen mit der Verpflichtung verbunden ist, an gleicher Stelle zusätzlich eine Hecke zu pflanzen.
Die Planungsunterlagen liegen nun bis Ende April öffentlich aus (www.reinbek.de unter Öffentlichkeitsbeteiligung). Stellungnahmen dazu können vorgebracht werden. Die Kritik aus der Bürgerbeteiligung fließt hier ebenso mit ein. Nach Prüfung der Stellungnahmen ist mit einer Auswertung voraussichtlich im Herbst dieses Jahres zu rechnen. Die Entscheidung über mögliche Veränderungen trifft dann die Stadtverordnetenversammlung mit einem abschließenden Beschluss. Finales Ziel ist es, bis Mitte nächsten Jahres mit dem Bebauungsplan starten zu können.