OSTSTEINBEK Anja Kienke hat zwei Hunde. Sie möchte, dass die Hundewiese oberhalb der Straße Meessen umzäunt wird und hat dafür nun eine Petition gestartet.
Veve und Miley sind zwei lebhafte Hunde. An langen Schleppleinen streifen sie mit ihrer Halterin über die riesige Hundewiese oberhalb von Meesen. Das Gelände ist eigentlich mehr ein Acker mit rätselhaften Löchern im Boden: Wohnen hier Mäuse? Oder Hasen? Anja Kienke hat ihre beiden Tiere vom „ausländischen Tierschutz“. Sie erzählt, dass sie auf der Website der Gemeinde die Möglichkeit entdeckt hat, eine Petition zu starten. Diese muss 260 Unterschriften erreichen. Auch unterwegs in der Gemeinde wirbt sie für ihre Anliegen und verteilt kleine Handzettel. Das Anliegen ist einfach: Sie kann ihre beiden Tiere nicht von der Leine lassen, weil sie sonst für längere Zeit verschwinden würden. Eine Hundeschule, lässt sie durchblicken, war nicht zu schaffen.
Der Hundeacker ist über 30.000 Quadratmeter groß, sagt sie. In Oststeinbek gäbe es 517 angemeldete Vierbeiner, aber: „hier kommen deutlich mehr hin“. Viele von ihnen auch aus dem benachbarten Hamburg, wo die Anleinregeln strenger sind. Alternativen hat Anja Kienke, die selbst kein Auto hat, wenige: Der Öjendorfer Park liegt nicht ganz um die Ecke, das Naturschutzgebiet am Höltigbaum erreicht sie nur mit Hilfe der Schwester. Während wir sprechen, büxt die kleine Veve aus, Kompagnon Miley schaut neugierig hinterher, reißt sich aber nicht los. Die wegrennende Hündin tobt über die Wiese, ist kaum noch zu sehen, taucht irgendwann wieder auf. Ein Zaun um die Hundewiese, hat Anja Kienke recherchiert, würde 1.400 Euro je 300 Meter kosten. Und wenn man nur einen Teil einzäune? Das wäre zu eng für die Hunde, entgegnet sie.
Dass Anja Kienke mit ihrem Anliegen gar nicht so falsch liegt, zeigen die Antworten von Bürgermeister Jürgen Hettwer auf die Fragen der Glinder Zeitung. Hier einen Zaun zu bauen, sei denkbar. Der Grund gehört der Gemeinde. „Aber die Idee wurde in früheren Jahren schon einmal verworfen.“ Das Areal ist wichtig für die Hundebesitzer. Denn auf der Homepage der Gemeinde wird klargestellt, dass Hunde „auf allen öffentlichen Plätzen, auf denen ein erhöhter Publikumsverkehr herrscht, wie z.B. auf dem Marktplatz, bei Veranstaltungen auf Friedhöfen“ an die Leine müssen. Das gilt auch auf Spielplätzen und in Natur- und Waldschutzgebieten. Und es gibt eine ganze Reihe von Orten, wo Hunde sogar komplett verboten sind.