OSTSTEINBEK Keine Gastronomie mehr, mangelnde Infrastruktur, Sanierungsstau bei Bauhof und Feuerwehr – der überwiegend landschaftlich geprägte Ortsteil Havighorst schlummert einen Dornröschenschlaf. Das soll sich jetzt aber ändern.

Im Rahmen eines umfangreichen Ortsentwicklungskonzeptes will die Gemeindevertretung zunächst herausfinden, welche Rolle das Thema Dorfleben spielt und welches Potenzial es im Bereich Sport- und Freizeitnutzung gibt. Außerdem werden die Aspekte Infrastruktur, Grün- und Flächennutzung und familienfreundliches Wohnumfeld beleuchtet. Nicht zuletzt das mit der Schließung des Gasthofes Schwarzenbeck, des Restaurant & Café Klönschnack, des Weinkontors Retana und der Havighorster Nesthenne verbundene Wegbrechen der örtlichen Gastronomie, hatte unlängst die Politik auf den Plan gerufen. „Unsere Gemeinde liegt im Landesvergleich bei den älteren Mitbürgern deutlich über und bei den jungen deutlich unter dem Durchschnitt. Das heißt, dass die jungen Menschen abwandern und uns dauerhaft verlorengehen, als Steuerzahler, Konsumenten, Feuerwehleute, Mitbürger und Infrastrukturnutzer“, bemängelte der Ostbek.net-Fraktionsvorsitzende Carsten Bendig. Es stelle sich allgemein die Frage nach der Identität Havighorsts als Wohn- und Lebensort, so die Gemeindevertretung, die eng mit dem Hamburger Planungsbüro BSR – Büro für Stadt- und Regionalentwicklung zusammenarbeitet. Eine gerade durchgeführte Einwohnerbefragung soll Aufschluss darüber geben, was sich die Anwohner für ihren Ort wünschen. Fest steht bereits, dass es eine „behutsame Ortsteilentwicklung unter Wahrung der individuellen Eigenarten und unter Beachtung der Wechselwirkungen zur Gesamtgemeinde“ geben soll. Berücksichtigt werden sollen die geplante Erweiterung der Feuerwehr, die Verlagerung des Bauhofs, der Wunsch nach einem Dorfgemeinschaftshaus sowie das Entwicklungspotential des Sportareals „Am Ohlendiek“. Außerdem sollen Jugendliche und Kinder konkret in die Planung einbezogen werden. Ideen rund um die Weiterentwicklung des Ortes können per E-Mail an Mail@OEK-Havighorst.de gesendet werden. Ende Mai sollen die Ergebnisse im Rahmen eines Online-Forums oder einer öffentlichen Werkstatt zusammengetragen und bewertet werden. Abschließend ist eine Infoveranstaltung geplant. Ein Termin hierfür steht noch nicht fest.