8. April 2020
Oststeinbek

Erntehelfer dürfen unter Auflagen einreisen

Lichtblick für alle Landwirte in der Region

Weißer und grüner Spargel (Foto) ist gesund und gehört für viele Genießer traditionell zum Ostermenü Foto: Möller

OSTSTEINBEK/BARSBÜTTEL Spätestens Ende des Monats – wenn es wärmer wird, sogar schon um den 20. April – beginnt die Spargel­ernte, schätzt Landwirt Timo Posewang aus Oststeinbek. Seit vielen Jahren unterstützen ihn seine erfahrenen rumänischen Erntehelfer beim Spargelstechen und er hofft, dass das auch in diesem Jahr auch der Fall sein wird. Wenn nicht, müssten andere einspringen.

„Irgendwie werden wir den Spargel schon vom Feld kriegen. Es melden sich viele und bieten ihre Hilfe an“, sagt der Oststeinbeker, der schon über 30 Personen auf dem Zettel hat. „Das zeigt, wie zusammengewachsen die Gesellschaft ist“, stellt er überwältigt fest. Der Hofverkauf von Spargel, Rhabarber, Kartoffeln und Eiern sowie zugekauftem Gemüse ist ein Standbein des Betriebes.

Ein weiterer Zweig ist dem Landwirt infolge der Krise komplett weggebrochen: Die Belieferung der Gastronomie.
Das geht auch Sebastian Soltau vom Hof Soltau in Stemwarde so, Hotellerie und Gastronomie fallen zurzeit als Kunden weg. Der Hofverkauf startete am 6. April mit dem Spargel. Für die Ernte der ersten Mengen sind zehn Helfer aus Polen und Rumänien rechtzeitig angereist. Im Laufe der Saison benötigt Sebastian Soltau aber bis zu 30 Mitarbeiter. Dann werden auch Erdbeeren, Blaubeeren und Himbeeren geerntet. Neben dem Hofverkauf hat Soltau mehrere Stände in der Region. Außerdem beliefert er den Lebensmitteleinzelhandel. „Bei uns melden sich sehr viele, die uns unterstützen wollen bei der Ernte oder im Verkauf, das ist sehr positiv“, sagt der Landwirt.

Das Problem für die Landwirte: Infolge der Corona-Krise sind die Grenzen dicht und nach einem Beschluss des Bundesinnenministeriums durften zunächst keine ausländischen Saisonarbeiter und Erntehelfer mehr nach Deutschland einreisen. Nun soll es doch Sonderregelungen für Erntehelfer geben. Trotz Einreisesperre will die Bundesregierung im April und Mai jeweils bis zu 40.000 Erntehelfer in Gruppen nach Deutschland einfliegen lassen. Leicht wird es für die Landwirte allerdings nicht, sie einzusetzen. Es gelten strikte Hygienestandards, so müssen die Erntehelfer nach einer Gesundheitsprüfung gesammelt von ihren Arbeitgebern abgeholt werden. Außerdem müssen sie in den ersten 14 Tagen nach ihrer Ankunft getrennt von anderen Beschäftigten arbeiten.

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