9. Februar 2022
Oststeinbek

Endlich angekommen

Naturkinder beziehen ihre neuen Bauwagen

Die Erzieher Markus Nüske, Alexandra Reitz und Eric Mundt (v.l.) bringen gemeinsam mit den Kindern die ersten Umzugskisten in die Bauwagen
Foto: Philippi

OSTSTEINBEK Groß war die Aufregung, als sich die rot gestrichene Holztür ihres frisch gezimmerten Bauwagens vor den leuchtenden Augen der Oststeinbeker Naturkinder am 1. Februar feierlich öffnete. Endlich. Denn eigentlich hätte die quirlige Gruppe ihre neue Unterkunft bereits vor drei Monaten beziehen sollen.

Im November sollten die beiden Wagen eingeweiht werden, doch die im Zuge der Coronapandemie gestiegenen Holzpreise hatten die Fertigstellung verzögert. Noch am Einzugstag wurden die letzten Handgriffe vorgenommen. Die drei Erzieher Markus Nüske, Alexandra Reitz und Eric Mundt sind froh, endlich einen festen und allgemein sichtbaren Platz in der Gemeinde zu ihrem Refugium machen zu können. Seit der Eröffnung des Johanniter-Naturkindergartens im August vergangenen Jahres war die Gruppe in der unscheinbaren Wohnung des Grundschulhausmeisters untergebracht gewesen.

Die fehlende Präsenz der Naturkita dürfte dazu beigetragen haben, dass von den insgesamt 16 Elementar-Plätzen bislang nur sieben belegt sind. Doch das soll sich jetzt ändern: „Spätestens in einer Woche werden hier alle wissen, wer wir sind“, ist sich Markus Nüske sicher. Der Waldpädagoge, der auch eine Wildnisschule mit Kursen für Kinder und Erwachsene betreibt, und die Eltern hoffen allerdings schon jetzt, dass es nicht bei diesem einen Umzug bleiben wird. Denn der Standort auf der Schotterfläche neben der Walter-Ruckert-Turnhalle ist ein Provisorium, einen geeigneten Platz in Wald und Flur haben die Gemeindevertreter bislang noch nicht bereitgestellt. Und das, obwohl die Gemeinde selbst den großen Bedarf einer Naturkita per Fragebogen bei den Einwohnern ermittelt hatte. „Die Naturkita ist das Beste, was uns passieren konnte“, betont eine Mutter und eine Zweite fügt hinzu: „Ich habe das Gefühl, dass die Kinder hier mehr mitentscheiden dürfen, was gemacht wird.“

Genug Platz für alle

Die Kinder jedenfalls stört der Ausblick aus den Bauwagenfenstern erst einmal wenig. Viel spannender ist die Ausstattung der insgesamt rund 35 Quadratmeter großen Unterkünfte, die ihnen fortan Schutz vor extremer Witterung und einen Rückzugsort für Pausen und Mahlzeiten bieten wird. Klappbare Tische, verschiebbare Sitzmöbel und mehr verwandeln die Wagen schnell in gemütliche und zweckmäßige Räuberhöhlen.

Aufbruch in die Natur

„Am besten gefällt mir die Hochebene“, stellt Jamie fest. Emil findet derweil die Alarmanlage am interessantesten. Doch am spannendsten ist und bleibt für die Kinder die Natur, die Tiere und das Wetter im Wald, auf der Streuobstwiese und in der Feldmark – und bis dahin ist es trotz der Schotterfläche vor ihrer neuen Haustür zum Glück nur ein Katzensprung.

Anmeldungen sind unter www.kitaportal-sh.de möglich Auskünfte erteilt Ulrike Froß unter T 040 741 095 94

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