GLINDE Ganz langsam dürfen die Amateursportler wieder aktiv werden. Doch Jörg Bremer und Oliver Sendzik vom Turn- und Sportverein (TSV) Glinde geht es viel zu langsam. Sie sind überzeugt, dass Vereinssport mit einem gut durchdachten Hygiene-konzept schon jetzt wieder starten kann.
Zurzeit ist das Mannschaftstraining im Verein auf Kinder bis 14 Jahre beschränkt. Aber auch die Älteren sollten wieder gemeinsam trainieren können, fordert Bremer, der Nachwuchsfußballer im Alter von 14 bis 16 Jahren trainiert. Ihn ärgert die ungleiche Behandlung. „Der HSV darf wieder ohne Beschränkungen trainieren“, sagt Bremer. Beim TSV Glinde gilt das nicht.
Dabei sei das Training unter Aufsicht weit ungefährlicher als die jetzige Situation, ist er überzeugt. Denn die Jugendlichen seien nicht davon abzuhalten, sich zum Kicken zu treffen. Da die Vereinsanlage für sie geschlossen ist, kämen sie an anderen Orten zusammen. „Sie suchen sich ihre Wege“, so Bremer. Das geschehe nun allerdings ohne Anleitung zur Bewegung ebenso wie zur Hygiene. Eltern könnten wenig dagegen tun. „Ich kann und will meinen 17-jährigen Sohn nicht ständig überwachen. Die Jugendlichen wollen und sollen nicht ständig vor dem Bildschirm hocken.“
Bei den Verordnungen werde offenbar nicht gesehen, „dass wir als Mannschaft mit Abstand individuell trainieren können.“ Im Frühjahr vergangenen Jahres habe man das bereits sehr gut hinbekommen. „Ich möchte, dass die Kinder und Jugendlichen wieder Spaß haben im Verein und miteinander sprechen können“, sagt Bremer. Wichtig sei, dass den Breitensportlern eine Perspektive aufgezeigt werde.
Jörg Bremer hat dafür einen Stufenplan erdacht. So könne sofort mit Gruppentraining ohne Körperkontakt begonnen werden. Training in festen Gruppen mit Kontakt sieht er als nächsten Schritt bei sinkenden Inzidenzwerten. Anschließend könnten normales Mannschaftstraining, Freundschaftsspiele und schließlich auch wieder Pflichtspiele folgen. Ein Plan, der nicht nur für Jugendfußballer sondern für alle Vereinssportler im Freien umgesetzt werden könnte, so Oliver Sendzik.