23. Februar 2023
Glinde

Stadtpräsident statt Bürgervorsteher

Glinde soll sich von kleineren Kommunen abheben

Bürgervorsteher Martin Radtke ist für eine Umbenennung, allerdings erst nach der Kommunalwahl Foto: Schult

GLINDE Die Stadt soll einen Präsidenten bekommen, einen Stadtpräsidenten. Dafür setzt sich Bürgermeister Rainhard Zug ein. Das Amt des obersten Repräsentanten der Stadt, des Bürgervorstehers, soll entsprechend umbenannt werden. Ein Ansinnen, das zu einer lebhaften Diskussion im Hauptausschuss führte, denn nicht alle sind von der Idee begeistert.

„Der Vorschlag hat bei mir zu Erheiterung geführt“, sagte Bernd Wersel (SPD) und fragte weiter: „Brauchen wir dann auch noch einen Purpurmantel mit Hermelinbesatz?“ Schließlich ändere sich dadurch nichts, nur die Satzung müsse umgeschrieben werden. Nach Ansicht von Gönke Witt (Die Grünen) ist die Umbenennung unwichtig. Der Begriff Bürgervorsteher sei etwas Gewachsenes. „Damit können die Bürger etwas anfangen.“ „Wir haben als Stadt die Möglichkeit bekommen“, erklärte Bürgermeister Zug zu seinem Wunsch. „Wir sind keine kleine Gemeinde sondern eine große Stadt.“ Das werde durch den Stadtpräsidenten verdeutlicht. Damit hebe sich Glinde von kleineren Kommunen wie Oststeinbek und Barsbüttel ab.

„Ich sehe uns nicht als ganz so große, nicht als alte und historische Stadt an“, wider sprach Lüder Lückel (Die Grünen): „Ich finde den Titel Bürgervorsteher sehr schön und sehr passend für uns.“
Bürgervorsteher Martin Radtke sprach sich für die Umbenennung aus. Sie solle allerdings erst nach der Kommunalwahl im Mai eingeführt werden. Er selbst möchte in den letzten Wochen seiner Amtszeit nicht mehr zum Stadtpräsidenten werden.

Seine Fraktion habe den Meinungsbildungsprozess noch nicht abgeschlossen, erklärte der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Kopsch. Er selbst stimmte für den Antrag. Mit knapper Mehrheit wurde die Umbenennung im Hauptausschuss empfohlen. So wird das Thema bei der Sitzung der Stadtvertretung am Donnerstag, 23. Februar (19 Uhr, Bürgerhaus) auf die Tagesordnung kommen und erneut diskutiert werden.

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