GLINDE Der Kunstverein Glinde und die Sönke-NissenPark-Stiftung, präsentieren im Rahmen der traditionellen Ausstellungsreihe „Kunst-im-Gutshaus“ im Juni und Juli die Ausstellung „Ruhe Plätze“ mit Werken des Fotografen Jens C. Gehring aus Hamburg.
Es sind unruhige Zeiten, in denen wir leben. Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine mit all seinem Leid vor Ort und den Sorgen auch vor unserer eigenen Haustür. Sudan, Afghanistan, Iran. Überall Leid und Zerstörung, Sorgen und Ängste. In dieser Unruhe sucht der Mensch nach dem Gegenpol. Nach einem Platz, auf dem er sich ausruhen und setzen kann, die Sorgen vergisst und in Sicherheit ist. Die Ausstellung „Ruhe Plätze“ mit Schwarz-Weiss-Fotografien von Jens C. Gehring beschäftigt sich mit diesem Thema und versucht, den Betrachter darauf aufmerksam zu machen, wo diese Plätze sind und wie sie aussehen. „Wie oft ging es mir selbst so, dass ich an Stühlen und Bänken vorbei ging und sie nicht beachtete.“, sagt der Fotograf. „Manchmal sind sie an schönen Orten mit wunderschönen Aussichten sehr einladend und dann wieder in die Natur eingewachsen und kaum zugänglich oder vor kalten Mauern.“ Um dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, die jeweilige Umgebung wahrzunehmen, hat er sich seit Jahren weltweit auf die Suche gemacht und ein paar dieser Orte gefunden. Sie sind bewusst nicht besetzt und machen es daher jedem möglich, in Gedanken Platz zu nehmen und innezuhalten. Das von ihm bevorzugte Stilmittel ist die Schwarz-Weiss-Fotografie, denn sie führt den Zuschauer seiner Meinung nach direkter zu einer Bildaussage und lenkt nicht durch Farbe ab. Besonders berührt war der Fotograf, als er eine KZ-Gedenkstätte besuchte und eine Ruhebank vor Gedenktafeln und Stacheldraht sah. „Es war einen Moment so, dass ich Geschichte spüren konnte und mich Trauer überkam. Im nächsten Moment spürte ich neue Kraft, dazu beizutragen, dass sie sich nicht wiederholt“, sagt Jens C. Gehring.
Jens C. Gehring beschäftigt sich nunmehr seit über 45 Jahren mit der Fotografie. Über kleinere kommerzielle Aufträge gelangte er vor sieben Jahren zu seiner ersten Ausstellung. Mittlerweile stellt er regelmäßig im norddeutschen Raum in Kultureinrichtungen und Galerien aus und unterrichtet auch in Fotokursen. Unter anderem waren seine Werke schon am Schloss Reinbek anlässlich der Gemeinschaftsausstellung Kunstwerk-Werkkunst und in der Galerie am Meer in Westerland auf Sylt als Einzelausstellung zu sehen. Die Ausstellung unter dem Titel „Ruhe Plätze“ wird am Donnerstag, 1. Juni um 19.30 Uhr im Kaminraum des Gutshauses Glinde in der Möllner Landstraße 53 in Glinde von Kirsten D. Milke, 1. Vorsitzende des Kunstverein Glinde e.V. eröffnet. (pt)
bis 30. Juli, Gutshaus Glinde Möllner Landstraße 53 mo+fr 10–12 Uhr, do 14–17 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. 710 00 415, Eintritt frei, www.gutshaus-glinde.de