GLINDE Ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr hat in einer WhatsApp-Gruppe von Feuerwehrkameraden diverse Fotos und Videos mit rechtem Gedankengut hochgeladen.
Als die Wehrführung von den verfassungsfeindlichen rechtsextremen und sexistischen Inhalten erfuhr, erstattete sie Anzeige und beurlaubte das betroffene Mitglied vom Übungs- und Einsatzdienst. Offenbar sind die Nachrichten über einen längeren Zeitraum hinweg verbreitet worden. Der Wehrvorstand hatte im Rahmen der gesetzlichen und satzungsmäßigen Möglichkeiten zwar ein Ausschlussverfahren des Mitgliedes aus den Reihen der Feuerwehr eingeleitet. Dieses Verfahren hatte jedoch keinen Erfolg, weil die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit der Mitglieder dafür nicht erreicht werden konnte. Die Konsequenz: Das Mitglied bleibt weiterhin im aktiven Dienst der Feuerwehr.
Nach dem Gesetz gebe es für die Feuerwehr nun keine weiteren Möglichkeiten, dieses Mitglied dauerhaft auszuschließen, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Die Vorgänge seien der Versuch „die Wehr mit rechtsextremistischen Gedanken und einer menschenverachtenden Haltung zu unterwandern“. Die betroffene Person sei dazu aufgefordert worden, die Wehr aus Respekt freiwillig zu verlassen. Die Wehrführung, das Glinder „Parteienbündnis gegen Rechts“ und Bürgermeister Rainhard Zug haben sich zudem nachdrücklich von dem Verhalten des Mitglieds der Freiwilligen Feuerwehr distanziert: „Diese Einstellungen oder der unreflektierte Umgang mit ,posts‘ haben in der Freiwilligen Feuerwehr, in Glinder Vereinen, Verbänden, Kirchen und Organisationen keinen Platz. Solche Handlungen werden mit Nachdruck abgelehnt und ihnen wird aktiv entgegengetreten. Rechtsradikalismus und Sexismus werden nirgendwo geduldet“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Ferner habe die Wehrführung, gemeinsam mit Unterstützung der vier in der Stadtvertretung vertretenen Parteien und der Stadtverwaltung, eine Aufarbeitung des Vorfalls mit externer Unterstützung begonnen. Die aktiven Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr Glinde „leisten einen sehr wichtigen, zu jeder Tages- und Nachtzeit 100 Prozent verlässlichen, anständigen und ehrenhaften Dienst für unser Gemeinwesen“, so die Parteimitglieder, die Wehrführung und der Bürgermeister weiter. Sie stellen geschlossen klar: „Die Menschen können sich darauf verlassen, dass ihnen ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, Religion oder Hautfarbe, auch weiterhin gleichermaßen Hilfe durch die Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr zukommen wird.“