2. März 2022
Glinde

Muss das Kinderland jetzt umziehen?

Evangelische Kirche will das Gelände verpachten

Das Gelände mit der Kita befindet sich zentral gelegen in der Ortsmitte Glindes
Foto: Schult

GLINDE Muss die Kita Kinderland zum Ende des Jahres umziehen? Das ist eine Frage, die viele Menschen in Glinde zurzeit bewegt. Anlass sind Überlegungen der evangelischen St. Johannes Gemeinde, das Grundstück, auf dem unter anderem das Kindergartengebäude steht zu vermieten oder in Erbpacht zu vergeben.

Träger der Kita ist ein Verein, der das Gebäude und das Außengelände mit Spielplatz für seine kleine Betreuungseinrichtung mit zwei Gruppen gemietet hat. Noch ist der Vertrag nicht gekündigt, sagt Pastorin Anna Benkiser-Eklund. Er läuft bis zum Ende des Jahres, eine Kündigung müsste in der Mitte dieses Jahres erfolgen. „Unser Herz schlägt auch für die Kinder, aber wir müssen auch sehen, was wir mit dem Grundstück machen“, so die Pastorin. „Die Leitung der Kita weiß, was wir wissen. Wir halten sie auf dem Laufenden.“ Noch ist vieles offen. So steht auf dem rund 3.000 Quadratmeter großen Areal auch ein Pastorat mit angeschlossenem Gemeindesaal. Das würde die Kirche gerne weiter nutzen, nicht zuletzt, da es schwer ist, in der Stadt ein Haus für eine Familie zu finden.

Verhandlungen laufen in mehrere Richtungen

„Wir haben keinen Zeitdruck“, betont die Pastorin. „Das sind Prozesse, die lange dauern.“ Zurzeit werde mit verschiedenen Interessenten verhandelt, darunter auch mit der Stadt Glinde. Die hatte das Grundstück im Blick, um das Rathausgelände abzurunden, berichtete Bürgermeister Rainhard Zug auf Fragen der Politiker im Hauptausschuss. Allerdings sei das Angebot der Kirche „wirtschaftlich nicht umsetzbar“. Zudem sehe er „keinen konkreten Bedarf für das Grundstück.“ Gleichzeitig versicherte Zug, dass man sich um das Weiterbestehen der Kindertagesstätte kümmern werde und dem Elternverein helfen wolle, „der eine Perle unserer Betreuung ist“. Die Kommunalpolitiker waren mit dieser Antwort nicht zufrieden. „Ich bin verwundert, weil die Politik nicht eingebunden ist“, sagte SPD-Fraktionschef Frank Lauterbach. „Es geht um die Kinder.“ Zudem handele es sich bei dem Gelände um ein Filetstück in der Ortsmitte. Anne Kagemann, Leiterin der Kita Kinderland, wollte sich auf Anfrage der Glinder Zeitung zu dem Thema nicht äußern.

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