GLINDE Kaum hatte Glindes neuer Stadtjugendpfleger, Christoph Schulz, mit seiner Arbeit in der Stadt begonnen, ging es schon um ein erstes schwieriges Thema. Bei der Diskussion über die Sicherheit in der Innenstadt sind Gruppen junger Menschen im Visier, die sich auf dem Marktplatz und der Umgebung treffen.
„Wir müssen mit den Jugendlichen reden“, sagt Schulz dazu. Er habe bereits den Kinder- und Jugendbeirat einbezogen. Es gehe ihm darum, zu erfahren was die Jugendlichen wollen. Vielleicht seien für diese Gruppen die Angebote im Jugendzentrum nicht das Richtige, vielleicht suchten sie nach Freizeitbeschäftigungen im Freien. „Sicherheits probleme sind ernst zu nehmen“, erklärt der 36-jährige Diplom-Pädagoge. Er macht aber auch ganz deutlich: „Jugendarbeit kann keine Ordnungsprobleme lösen.“
Koordination
Die offene Jugendarbeit in der Stadt zu koordinieren, ist eine Aufgabe der Stadtjugendpflegers. Dabei arbeitet er mit dem Team, das sich in den unterschiedlichen Einrichtungen um den Nachwuchs in der Stadt kümmert, zusammen. „Wir müssen viel miteinander reden“, erklärt Schulz. Es werde bereits sehr gut Arbeit geleistet. Schulz hat Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen der Jugendarbeit. Er arbeitete in der Verbandsarbeit, bei der Gewerkschaftsjugend, als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität und in der Schulsozialarbeit. Als Stadtjugendpfleger könne er nun alle diese Erfahrungen einbringen, die Position sei eine Schnittstelle.
Sozialraumanalyse
Eine weitere Aufgabe des neuen Mitarbeiters der Stadt ist die Sozialraumanalyse. Deren Ziel ist, soziale Hilfen dort anzubieten, wo sie benötigt werden. Dafür soll er unter anderem ermitteln, wo es relativ viele junge Menschen gibt und in welchen Verhältnissen sie leben. Die Armutsberichterstattung werde dabei ein Thema sein. Glinde gehört zu den Kommunen in Stormarn mit hoher Kinderarmut. Der Stadtteil Wiesenfeld sei davon besonders betroffen. In seiner Freizeit sei er ein „leidenschaftlicher Mountainbiker“, erzählt Christoph Schulz. Er fährt zudem gern an die Nordsee, trifft sich mit Freunden und geht viel ins Kino. Die Programmkinolandschaft in Hamburg schätze er. Der 36-Jährige wohnt seit zehn Jahren in der Hansestadt. Auf der richtigen Seite der Alster“, sagt er, um schnell nach Glinde zu kommen.