17. Mai 2023
Glinde

Mobilheime sollen Wohnungsnot lindern

Finanzierung fordert schmerzhafte Einsparungen

So sehen die Wohncontainer aus, die am Willinghusener Weg aufgestellt werden Foto: Mobilheim Nord

GLINDE Für die Unterbringung von Geflüchteten und Obdachlosen fehlt Wohnraum. Deshalb hat die Verwaltung vorgeschlagen, zusätzliche Mobilheime aufzustellen. Die Kosten von 412.000 Euro sind im Etat der Stadt bisher nicht vorgesehen und sollen durch Einsparungen bei anderen Vorhaben finanziert werden.

Dem zuzustimmen fiel den Glinder Stadtvertreterinnen und Stadtvertretern schwer. Zu den Vorhaben, die jetzt verschoben werden müssen, gehören auch Reparaturen bei Kitas und Schulen, die als dringend angesehen werden. Schließlich waren in diesen Bereichen gerade erst Klagen der Erzieher und Eltern angehört worden, die unter anderem über beträchtliche Versäumnisse bei der Instandhaltung der Gebäude berichteten. Maßnahmen zur Umsetzung des Radwegekonzepts gehören ebenfalls zu den Projekten, die zunächst verschoben werden.

Die Verwaltung hat Investitionen herausgesucht, die nach ihrer Aussage in diesem Jahr ohnehin nicht umgesetzt werden könnten, da dafür das Personal im Bauamt fehle, oder die durch unvorhergesehene Instandhaltungsmaßnahmen nicht umgesetzt werden könnten. Bei anderen Anschaffungen wie dem Kauf eines neues Kommunalschleppers hofft man, dass das alte Fahrzeug noch ein Jahr durchhält. Nach intensiven Beratungen stimmte die Stadtvertretung den Plänen zu. Grundsätzlich können die Kosten für die neuen Unterkünfte mit 75 Prozent vom Land gefördert werden. Ein Antrag dafür ist gestellt. Drei mobile Unterkünfte sollen am Willinghusener Weg bei der Einmündung der Straße Am Berge aufgestellt werden. Sie bieten Platz für 18 Personen.

Lange wird der zusätzliche Wohnraum nicht ausreichen, denn die Zahl der Menschen, die untergebracht werden müssen steigt. Wegen des Krieges in der Ukraine kommen weiterhin Schutzsuchende nach Deutschland. Auch aus dem arabischen und persischen Raum flüchten Menschen. Es ist in den zurückliegenden Wochen ein erheblicher Anstieg zu verzeichnen.

Derzeit sind 207 Geflüchtete in den städtischen Flüchtlingsunterkünften untergebracht, zusätzlich wurden 225 Geflüchtete in von der Stadt Glinde angemieteten Wohnungen und Häusern. Das belastet den Wohnungsmarkt der Stadt, auf dem die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum nicht gedeckt ist. Auch die Zahl der Obdachlosen steigt, so die Verwaltung. Im jüngster Zeit würden vom Gerichtsvollzieher regelmäßig Räumungsklagen angekündigt.

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