1. April 2020
Glinde

Keine Schüler da, doch Lehrer arbeiten

Aufgaben kommen regelmäßig per Internet

Viele bunte Schilder weisen darauf hin, dass selbstverständlich auch im Schulzentrum die Gebäude für Besucher geschlossen sind Foto: Schult

GLINDE Die Schulen sind geschlossen, nur noch das Personal darf die Räume betreten und die Kinder, die für die Notfallbetreuung angemeldet sind. Das sind in Glinde allerdings nur sehr wenige. „In der ersten Woche hatten wir nur zwei Kinder“, berichtet Anke Pohlmann, Schulsekretärin der Grundschule Wiesenfeld. In der Woche darauf wurden es etwas mehr.

Auch wenn die meisten Schüler fehlen, Schulleitung und Lehrer sind weiter aktiv. Sie sorgen dafür, dass die Kinder, die zu Hause bleiben müssen, mit Aufgaben versorgt werden. „Die Kollegen arbeiten unterschiedlich“, so die stellvertretende Schuleiterin Natascha Thiel. Sie versorgen die Kinder per E-Mail oder im Postversand mit Aufgaben. Für einige Klassen haben die Elternvertreter die Aufgaben erhalten und verteilt. „Arbeiten im Internet komme für die kleinen Kinder kaum in Frage“, sagt Thiel.

An den weiterführenden Schulen in Glinde wurde die Notfallbetreuung nicht benötigt. Alle Eltern der Fünft- bis Sechstklässler haben Möglichkeiten gefunden, die Kinder anderweiterig betreuen zu lassen.
Die Schüler des Gymnasiums werden über die Plattform SchulCommSySHi, die vom Land angeboten wird, mit Aufgaben versorgt, berichtet Schulleiterin Eva Kuhn. „Ich habe den Eindruck, dass es sehr gut läuft“, sagt sie. Die Lehrer können nicht nur ihre Aufgaben für die Schüler in die Plattform einstellen, sie können auch sehen, welche Schüler sich dort angemeldet haben. Wenn jemand nicht damit zurechtkommt, gäbe es auch andere Wege, so Kuhn. „Wir versuchen, den Lehrstoff, der sonst im Unterricht und mit Hausaufgaben vermittelt würde, weitgehend abzudecken.“

„Die Klassen haben sich sehr schnell gut organisiert“, hat Ulrike Kindervater, Schulleiterin der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule, festgestellt. Auch an ihrer Schule gibt es die Aufgaben online. Auf der Seite der Schule findet sich eine ausführliche Anleitung, wie das Lernnetz zu bedienen ist. Für alle, die kein ausreichendes Internet haben, hätten die Klassenlehrer andere Wege gefunden, die Kinder zu erreichen.

Für die Lehrkräfte ist Homeoffice möglich. So erarbeiten sie nicht nur Aufgaben für die Schüler, sondern haben auch selbst welche bekommen. „Sie können von zu Hause aus konzeptionell weiterarbeiten“, so die Schulleiterin.
Kein einziger Schüler ist da, aber die Arbeit geht weiter, so auch an der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld. „Wir haben Aufgaben online eingegeben“, erklärt Schulleiter Johannes Haarbeck. Die Technik der Schule sei damit zwar am Limit, aber noch laufe es gut. „Ich habe den Eindruck, dass alle sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgehen“, betont Haarbeck.

Auch interessant