GLINDE Von der Verschuldung zur Überschuldung ist es oft nur ein kleiner Schritt. Darauf weist die Schuldnerberatung Glinde hin. So lautet auch das Motto der diesjährigen Aktionswoche der Beratungstellen „…und plötzlich überschuldet“. Gerade jetzt in Zeiten von rasant steigenden Preisen sei dieser Schritt schnell passiert.
Auf diese Gefahr weist auch Johanna Desinger, neue Leiterin der Schuldnerberatungsstelle der Sönke-Nissen-Park Stiftung im Glinder Gutshaus, hin: „Eine Krankheit, eine Phase der Kurzarbeit, eine heftige Nachzahlung beim Energieversorger: Vieles kann die eigene Finanzlage aus dem Gleichgewicht bringen. Viele, die vorher nie daran gedacht hätten, in eine solche Lage zu kommen, haben in den akuten Phasen der Corona-Pandemie teilweise schmerzlich erfahren müssen, dass es jeden Menschen auch völlig unverschuldet treffen kann.“
Frühzeitig Hilfe suchen
Wenn die Lebenshaltungskosten weiter steigen, kann die finanzielle Lage für viele Haushalte immer schwieriger werden. Umso wichtiger sei es, sich rechtzeitig Hilfe zu holen. Dafür gebe es die Schuldnerberatungsstellen. „Wer sich Hilfe holt, hat bessere Chancen, aus der Überschuldung zu kommen“, so Desinger. Dafür sind die Schuldner- und Insolvenzberatung da. Sie zeigen Wege auf, um die eigene finanzielle Situation zu stabilisieren und nachhaltig zu verbessern. Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle in Glinde erreichen im Durchschnitt rund 650 Anfragen von Ratsuchenden pro Jahr.
Wie an vielen anderen Orten in Deutschland werden die Wartelisten immer länger. Im Schnitt dauert es momentan etwa sechs bis acht Wochen einen Termin zu erhalten. Deshalb sei es sinnvoll, sich rechtzeitig zu melden, wenn eine finanzielle Schieflage droht. Das Angebot ist kostenfrei und richtet sich an Menschen aus dem Süden des Kreises Stormarn.
Die Schuldnerberatung im Gutshaus ist unter der Telefonnummer 040 / 710 004 23 zu erreichen