21. Juli 2021
Glinde

Bürgerinitiative lädt zum Dialog

Bürgervorsteher Martin Radtke besuchte die Kritischen Glinder Bürger

Stammtisch

Ursula Busch (r.), Leiterin der Bürgerinitiative, hatte Bürgervorsteher Martin Radtke (3.v.l.) zu dem Treffen eingeladen Foto: Schult

GLINDE Bürgervorsteher Martin Radtke war der erste Gast nach langer Corona-Pause beim Stammtisch Kritischer Glinder Bürger (KGB). Wegen der Einschränkungen zum Schutz vor dem Virus hatte es zuvor noch keine Gelegenheit gegeben, den Nachfolger des verstorbenen Bürgervorstehers Rolf Budde kennenzulernen.

So gab es eine Menge Fragen, darunter jene, welche Funktion der Bürgervorsteher eigentlich genau hat, Ist er Teil der Verwaltung? Wie sei das Verhältnis zum Bürgermeister? Er stehe den Bürgern näher als dem Bürgermeister, sehe seine Aufgabe als neutraler Vermittler. Das gelte auch für den Vorsitz in der Stadtvertretung. Es gebe eine gute Atmosphäre in dem Gremium, auch wenn bisweilen in der Sache kontrovers diskutiert werde, so Ratke. Darauf zu achten, dass es dabei sachlich zugeht, ist eine Aufgabe des Bürgervorstehers, der sogar jene, die sich nicht an die Ordnung halten, des Saales verweisen darf. „Ich habe dann das Hausrecht“, sagt Radtke. Was auch für die Ausschussvorsitzenden während deren Sitzung gelte. Gilt die Neutralität auch noch, wenn es um Radikale wie die AfD geht, fragen derweil die Kritischen Glinder Bürger. Die Partei ist in der Stadtvertretung bislang nicht vertreten. Doch Radtke sähe da Grenzen. Die lägen dort, wo das Grundgesetz nicht mehr akzeptiert wird.

Ein Bürgervorsteher ist, wie die anderen Kommunalpolitiker auch, ehrenamtlich tätig. Da war die Frage logisch, wie hoch die Arbeitsbelastung durch das Amt zum Beispiel an Wocheneden sei. So genau könne er das noch gar nicht absehen, sagte Radtke, denn während des Lockdowns habe es relativ wenig Termine gegeben. Da er einer der wenigen Bürgervorsteher sei, die berufstätig sind, müsse er sehen, wie sich das künftig vereinbaren lasse. Lebhaft diskutiert wurde bei den Kritischen Glinder Bürgern über die neuen gendergerechten Sprachregelungen. Die meisten wollen bei der gewohnten männlichen Form bleiben. „Wir dürfen nicht vergessen, dass es zum Beispiel auch Einwohnerinnen gibt“, so Radtke, der sich ebenfalls damit auseinandergesetzt hat. „Doch wo es holprig wird, mache ich das nicht“, sagt er zum Gendersternchen und der Genderpause im Wort.

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