BARSBÜTTEL Seit 2007 gibt es die Barsbütteler Tafel. Mit viel Engagement, aber auch aus Überzeugung für das, was sie tun, öffnet die Tafel jeden Mittwoch von 12 bis 13.30 Uhr seine Türen und verteilt Lebensmittel an Bedürftige.
Aktuell plagen die Helfer Sorgen um sinkende Abgabemengen und eine steigende Zahl von Bedürftigen. „Gerade sind es viele Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, die jetzt zu uns kommen“, sagt Beate Hoffmann, Vorsitzende der Tafel in der Gemeinde. Auf der anderen Seite spüren sie, dass sie weniger abzugeben haben. „Zum einen organisieren die Firmen ihren Warenbestand besser, zum andern gibt es Discounter, die jetzt sogenannte Rettertüten anbieten. Dort kommen die Waren hinein, die wir sonst bekommen hätten“, beklagt sie. Über 100 Kunden sind es zurzeit. Hinter einem Kunden kann sich eine ganze Familie verbergen. Daher werden rund 400 Personen gezählt. Rund 80 Kunden waren es noch vor etwa einem Monat. Für die Waren zahlen sie ein geringes Entgelt von zwei Euro pro Einzelperson und drei Euro pro Familie.
Die Vorsitzende der Barsbütteler Tafel erklärt: „600 bis 1000 Kilogramm Lebensmittel geben wir jede Woche aus.“ Zwei Transporter besitzen sie, mit denen sie die Waren von rund 20 Geschäften pro Tag abholen. Nach einem ausgetüftelten Logistikplan fahren sie in Zweierteams bis nach Hamburg. Hinzu kämen die Bäckertour und Sondertouren zu Firmen. Brot, Joghurt, Nudeln, Aufschnitt, Eier, Fleisch, Fisch und manchmal auch ein Strauß Blumen seien beispielsweise dabei. Überschüssige Waren verteilen die Tafeln untereinander. „Die Wagen haben eine Kühlung und auch hier vor Ort haben wir Kühlmöglichkeiten. Zudem hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eine Garage zum Sortieren zur Verfügung gestellt. Doch eins der Fahrzeuge ist in die Jahre gekommen und das Team macht sich bereits auf die Suche nach Spendern zur Finanzierung eines neuen Autos. Die Verteilung findet vor dem Jugendzentrum Akku statt. Die Innenräume werden fürs Sortieren genutzt. „Wir wissen nie im Voraus, wie viel Ware da ist“, so Angelika Neumann, Schriftführerin des Vereins. Doch niemand gehe leer aus.
Das Anmeldesystem ist perfekt durchorganisiert. Personen, die sich melden, werden nach Prüfung ihrer Bedürftigkeit mit einem Ausweis ausgestattet, der zeigt, wie viele Personen im Haushalt leben und ob auch Schweinefleisch zum Speiseplan zählt. Die Reihenfolge wird durch ein Zahlensystem vorgegeben, das von Woche zu Woche variiert. Eine beeindruckende Organisation, die viel Zeit kostet. Daher wünscht sich die Tafel neben Spenden auch Nachwuchs im Ehrenamt.
Infos rund um die Tafel und zu den Spendenmöglichkeiten gibt es per E-Mail an info@barsbuetteler-tafel.de