BARSBÜTTEL Mehr Platz für Radfahrer und Busse, weniger für die Autofahrer. Nach diesem Konzept gestaltet die Hansestadt Hamburg viele ihrer Straßen um. So soll auch die Rodigallee umgebaut werden. Statt zwei Spuren für Autos in beide Richtungen soll es künftig nur noch eine geben. Ein Plan, der für viel Unruhe in Barsbüttel sorgt. Denn wer mit dem Auto aus der Gemeinde in die benachbarte Großstadt fährt, landet auf direktem Weg auf der Rodigallee.
Die viel genutzte Verbindung vom südlichen Schleswig-Holstein in die Hansestadt ist stark frequentiert. So sehen es die Barsbütteler und fürchten, dass es künftig häufig Rückstaus bis durch ihren Ort gibt. Die gebe es bereits jetzt, sagt der CDU-Ortsvorsitzende Volkmar Dietel. Vor allem das Linksabbiegen auf den Schiffbeker Weg müsse besser geregelt werden, zum Beisiel durch eine längere Abbiegerspur. „Man kann nicht den Autofahrern alles aufbürden, damit der Bus und Radverkehr besser läuft“, ist er überzeugt. Die Barsbütteler Christdemokraten fordern deshalb, über die Planungen informiert zu werden, wenngleich sie kein Mitspracherecht haben. Das haben sie in einem Schreiben an Bürgermeister Peter Tschentscher deutlich gemacht.
Fraktionen bleiben skeptisch
Zwar gab es auf Wunsch Barsbüttels bereits eine Informationsveranstaltung für die Fraktionen mit Thomas Ritzenhoff, dem Leiter des Bezirksamts Wandsbek. Doch er konnte noch keine Details darstellen. „Wir wollen auf jeden Fall jemanden aus Hamburg hier haben, der uns die ganze Planung vorstellt“, betont Dietel. Auch Marion Meyer, Vorsitzende der Sozialdemokraten in Barsbüttel, steht der Planung skeptisch gegenüber. „Ich war etwas schockiert“ ,sagt sie. „Wenn es Staus auf der Autobahn gibt, leiden wir schon jetzt darunter, weil Barsbüttel als Umgehung genutzt wird.“
Es sei zu befürchten, dass das durch eine schmalere Rodigallee noch schlimmer werde. „Wir versuchen für unsere Bürger einen guten Informationsfluss zu bekommen“, so Meyer. Sie müssten sich zumindest auf die Veränderungen einstellen können. Dafür wollen Christ- ebenso wie Sozialdemokraten mit den Parteifreunden beziehungsweise Genossen in Hamburg eng zusammenarbeiten, zumal es auch von Hamburgern bereits Proteste gegen die Planungen gibt.