13. Oktober 2021
Glinder Zeitung

Auf Katastrophen nicht vorbereitet

Kritische Bürger informieren sich bei der Feuerwehr über die Vorsorge

Die Leiterin der Bürgerinitiative Ursula Busch (r.) begrüßte den Wehrführer Michael Weidemann (Mitte) und seinen Stellvertreter André Rheinsberg (l.) coronakonform Foto: Schult

Die Leiterin der Bürgerinitiative Ursula Busch (r.) begrüßte den Wehrführer Michael Weidemann (Mitte) und seinen Stellvertreter André Rheinsberg (l.) coronakonform Foto: Schult

GLINDE Wie gut ist Glinde auf Katastrophen vorbereitet? Das wollten die Kritischen Glinder Bürger (KGB) von der Freiwilligen Feuerwehr Glinde erfahren und hatten dafür Wehrführer Michael Weidemann und seinen Stellvertreter André Rheinsberg zu ihrem Stammtisch eingeladen.

„Ich könnte es kurz machen“, sagte Weidemann: „Gar nicht, wie alle anderen Kommunen auch.“ Doch so knapp waren seine Erklärungen anschließend dann doch nicht, denn nicht erst seit der verheerenden Überschwemmungen in Ahrweiler und Umgebung wird in der Stadt über Vorsorge nachgedacht.
Dabei wird allerdings nicht alles, was dem Einzelnen dramatisch erscheint, als Katastrophe angesehen. Wenn, wie Ursula Busch aus eigenem Erleben berichtete, nach einem heftigen Regen plötzlich Enten im eigenen Garten schwimmen, ist das noch keine Katastrophe. Dafür braucht es ein Ereignis, von dem mindestens ein Großteil des Kreises betroffen ist. Dann kann der Landrat Katastrophenalarm ausrufen und damit die Zuständigkeit übernehmen. Ein solches Unglück könne ein großflächiger Stromausfall sein, so Weidemann, der verschiedene Ursachen haben kann, wie Überschwemmungen, Sturm oder heftiger Schneefall.
Dann sind das Ordnungsamt der Stadt und die Wehr gefordert. Zudem sollte in allen Haushalten Vorsorge getroffen werden, betonte der Wehrführer. Er empfiehlt, Vorräte anzulegen und für ein Radio mit Batterie zu sorgen. Ohne Strom wäre zurzeit fast alles lahmgelegt von der Heizung im Haus über die Kassen der Geschäfte bis zur Wasserversorgung. Von den öffentlichen Gebäuden ist bisher nur das Feuerwehrhaus mit einer ausreichenden Notstromversorgung ausgestattet. Die soll bald auch das Schulzentrum bekommen, das wurde von der Politik bereits bewilligt.

Die Stromversorgung von Rathaus und Bürgerhaus ist ebenfalls geplant, damit Verwaltung und Polizei im Ernstfall weiterarbeiten können. Die Notstromversorgung für die Polizei reicht zurzeit nur für Funk und Notbeleuchtung, so Weidemann. „Wir sind in der Stadt an allem dran“, versicherte er. Dazu gehöre auch, dass Feldbetten angeschafft werden, damit Notunterkünfte eingerichtet werden könnten.

Ein Ratgeber für „Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ ist beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/vorsorge_node.html zu finden.

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