GEESTHACHT In Geesthacht leiden inzwischen mehr als ein Viertel aller Bürger unter Straßenlärm. Das ist das Ergebnis einer neuen Bewertung des Umgebungslärms in der Stadt. Im Umweltausschuss waren die neuen Lärmkarten vorgestellt worden.
Demnach sind inzwischen 8400 der rund 33.000 Geesthachter durch Straßenlärm belastet, das bedeutet jeder vierte Einwohner leidet unter Straßenlärm. Betroffen sind vor allem Anwohner an den Bundesstraßen B5 und B404 – wobei es sich um Schätzwerte handelt.
Denn die Lärmkarten beruhen ausschließlich auf komplexen Berechnungsmethoden auf Basis von Verkehrszählungen aus dem Jahr 2019. Dass die Zahl des belasteten Personenkreises von knapp 5600 auf 8400 angestiegen ist, liegt an einer EU-Vorgabe, die ein neues Rechenverfahren erforderlich machte. Danach sind die Anwohner Belastungen von mehr als 55 dB(A) ganztags ausgesetzt.
„Der Anstieg am Richtweg in besonders massiv“, hat Björn Reuter, der Vorsitzende des Umweltausschusses, mitgenommen. „Es besteht daraus für den Bürger aber kein Anrecht, dass Maßnahmen zur Lärmminderung ergriffen werden müssen. Allerdings müssen sich andere Behörden, etwa beim Aufstellen von neuen Flächennutzungs- und Bebauungsplänen, danach richten“, erklärt Anette Platz, Leiterin des Fachdienstes Umwelt der Stadt Geesthacht.
Einen solchen B-Plan will die Stadt im Zuge der geplanten Baumaßnahmen an der Grundschule Silberberg neu aufstellen. Zumindest diese Anwohner könnten also von den neuen Richtwerten profitieren.
Denkbare Maßnahmen sind die Einführung von einem nächtlichen Tempo 30 an den Bundesstraßen oder der Bau von mehr Kreisverkehren anstatt Ampeln, weil beim Anfahren mehr Lärm entsteht. Die Stadt ist dazu verpflichtet alle fünf Jahre ihre Lärmkartierung zu überprüfen. Im Anschluss muss anhand der Ergebnisse dementsprechend auch der Lärmaktionsplan überarbeitet werden. Die Lärmkarten sind im Netz einsehbar.
Auf der Homepage www.geesthacht.de gibt es einen entsprechenden Link